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Liebe DFV-Mitglieder,

jedem Tierchen sein Plaisierchen – auch in dieser FFX-Ausgabe kann man sich davon überzeugen, welche Vielfalt an Disziplinen sowie Wettbewerbs- und Rekordkategorien unsere Sportart in der Innensicht bietet, während sie von außen betrachtet wohl nach wie vor als Randsportart gesehen wird. Wer von uns Skydivern jemals mit einem Außenstehenden auf das Stichwort “Wettbewerb” zu sprechen kam, konnte sich der Reaktion “Was, da gibt es Wettbewerbe?” ziemlich sicher sein und sich sogleich auf die differenzierte Beantwortung der Anschlussfragen vorbereiten. Diese lauten nämlich regelmäßig “Worum geht’s denn da? Wer zuerst unten ist (haha)? Wer am weitesten fliegt? Wer am genauesten landet? Wer sich am schönsten bewegt? etc.”, weshalb man geduldig loslegt, die verschiedenen Disziplinen benennt und schließlich aufzeigt, dass all diese Fragen irgendwie mit Ja zu beantworten sind. Mithin sollte man meinen, dass unser Sport bereits hinreichend viele Optionen bietet, um sich auch kompetitiv auszutoben, je nachdem, ob man’s in Abhängigkeit der präferierten Fluglage bzw. des verwendeten Fluggeräts lieber schnell, weit, präzise, schön oder was auch immer mag.

Offenkundig ist dies aber nicht der Fall. Denn innerhalb der einzelnen Disziplinen gibt es noch einige Unterdisziplinen wie Speed, Distance, Accuracy und Freestyle im CP oder Performance und Akrobatik im WS sowie zahlreiche Wertungen je nach Erfahrungsstand, Alter, Geschlecht etc. bzw. Einzel- oder Teamwertung. Wer je die Siegerehrung einer großen Meisterschaft erleben durfte, weiß, dass sich die Zeremonie ganz schön in die Länge ziehen kann, wenn die Meister nicht gleich im Bündel geehrt werden oder etliche Wertungen in Ermangelung an Teilnehmenden gar nicht erst aufgerufen werden. Weil’s vielen aber nicht nur ums Dabeisein, sondern auch um Erfolg und Bestätigung geht, und weil allen auf dem Podium die unbändige Freude immer wieder anzusehen ist, werden wir Funktionäre einen Teufel tun, diese Vielfalt zu beschränken, zumal das Wettbewerbsgeschehen dadurch nicht nur einigen wenigen Spitzensportlern vorbehalten bleibt, sondern beinahe beliebig weit in die Breite wirkt.

Einer ungebrochenen oder gar zunehmenden Beliebtheit erfreut sich ein weiteres Format, das Spitzenleistungen und Breitensport symbiotisch vereint: die Jagd nach Rekorden in allen möglichen offiziellen und inoffiziellen Kategorien. Die Teilnahme ist nicht nur den allerbesten ihres jeweiligen Fachs vorbehalten, wenngleich Kaderathleten immer gern gesehen sind. Es bedarf je nach numerischer Dimension des Vorhabens vieler weiterer Akteure, die gar nicht, noch nicht oder nicht mehr in der Wettbewerbsszene aktiv sind, deren Skills aber ebenso beachtlich sind und die sich einem gemeinsamen Vorhaben verschreiben, das ein paar wenige niemals zu realisieren imstande sind. Deshalb bleibt auch den meisten Rekordteilnehmern nicht die erbrachte Leistung an sich in lebhafter Erinnerung, sondern der gemeinsame Spirit und der besondere Gänsehautmoment, als alle zur gleichen Zeit ihre Aufgabe erfüllt haben, und zwar genau dann, als es darauf ankam. Alle, auch man selbst.

Meine Frau sagt immer wieder zu mir: “Du bist der Präsident von allen!” Das stimmt, und das bin ich auch gerne. Daher wünsche ich all euch Tierchen mit all euren Plaisierchen weiterhin viel Freude in unserem reichhaltigen Sport! Vergnügt euch in und außerhalb aller sich bietenden Disziplinen, Wertungen, Rekordkategorien und Nischen, indoor, outdoor, mit oder ohne Handicap, im Hellen wie im Dunklen, verwirklicht euch alle nach eurer Façon – vergesst nur bitte nicht, dass wir eine doch recht kleine Community sind und bleiben, die Zusammenhalt braucht und nur geeint die erforderliche Strahlkraft nach außen entfaltet, um auch in Zukunft Menschen für unseren Sport zu begeistern und diesen auch ausüben zu können. Dafür sind wir DFV!

Kommt gut durch den Winter, womöglich getragen vom Besuch des Symposiums in Schweinfurt!

Euer

Henning Stumpp

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