Liebe DFV-Mitglieder,
für das begonnene Jahr 2025 möchte ich euch alles Gute wünschen – persönlich, beruflich und fliegerisch. Voller Optimismus und Vorfreude blicke ich auf das Sport- und Verbandsjahr, in dem es vor allem gilt, das Sprungaufkommen möglichst hoch zu halten oder gar wieder zu steigern. Auf dem DFV-Symposium in Schweinfurt haben wir uns die seit ein paar Jahren rückläufigen Zahlen vor Augen geführt und gleich eine Reihe von Gründen für das ausbleibende Wachstum gefunden. Die Demografie und das sich ändernde Freizeitverhalten der jüngeren Generation, der Klimawandel und höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit, die gestiegenen regulatorischen Anforderungen und die erheblichen Preissteigerungen – für höhere Sprungkosten stehen weniger Mittel zur Verfügung –, gepaart mit einem dünner werdenden Angebot, z.B. weil sich dermaleinst leidenschaftlich engagierte Platzbetreiber in den Ruhestand verabschieden oder weil weniger Flugzeuge an weniger Tagen zur Verfügung stehen. All dies sind keine Wachstumsimpulse, die für lange Warteschlangen am Manifest sorgen, weshalb wir selbst gefordert sind, Impulse zu generieren. Und das können wir, davon bin ich überzeugt.
Ein wichtiger Schritt ist, die Sportförderung auszubauen, um die positive Wechselwirkung zwischen Spitzen- und Breitensport zu verstärken. Deshalb ist der Zugang zu Fördermitteln des BMI so wichtig, wofür wiederum die DOSB-Mitgliedschaft erforderlich ist. Die Verantwortung hierfür liegt beim Verband, dessen Gremien sich bekanntlich seit längerem damit beschäftigen. Viel hat beim letzten Anlauf nicht gefehlt, weshalb die Zuversicht groß ist, 2025 wirklich ans Ziel zu gelangen. Ein weiterer Schritt ist die Sichtbarkeit in der breiten Öffentlichkeit, sei es durch Events – hier ist beispielhaft die große DM im September in Stadtlohn zu nennen – oder durch begeisternde Bilder, ob statisch oder bewegt. Die jüngsten Bestleistungen und Rekorde (81er CF-Formation in Lake Wales bzw. 150er FS-Sequenzrekord in Eloy) sprechen alleine beim Betrachten eine so intensive Sprache, dass man die Faszination bei so etwas dabei zu sein keinem Außenstehenden erklären muss. Und trotzdem sind und bleiben die gefühlsechten AIRlebnisse das beste Argument, um eingefleischte Fußgänger von den Vorzügen unseres Sports zu überzeugen, ob als Sprungschüler als Tandempassagier oder als Firsttimer im Tunnel. Dafür wollen wir also möglichst wieder mehr Menschen interessieren. Wie das genau geht, darum kümmern sich nicht nur viele Kreativgeister vor Ort, sondern auch die divers und kompetent besetzte Arbeitsgruppe “Vision & Mission”, deren Engagement nicht hoch genug zu würdigen ist und deren Unterstützung in der Breite und an der Basis ich hiermit schon mal einfordere.
Wir betreiben einen herrlichen Sport, der uns mental wie köperlich fordert, der uns sozial miteinander in Verbindung bringt, in dem Diversität oder Inklusion nicht erst erfunden werden müssen, sondern längst gelebt werden, in dem wir einfach nur mal abtauchen können, um auf Abstand vom Alltag zu gehen, oder in dem wir uns bis zur Weltspitze entwickeln und verwirklichen können, in dem wir Grenzen erleben und überwinden können und in dem wir einander mit Respekt, Vertrauen, Wertschätzung und Verantwortung begegnen.
Seien wir uns dessen bewusst, tragen wir es weiter und erleben wir es vor allem so oft und so intensiv wie möglich selbst. Dabei bleibt für das persönliche Sprungaufkommen auch 2025 jede und jeder selbst verantwortlich! Also packt was drauf, nicht für die Statistik, sondern für euch. Denn dann gehen auch die eingangs formulierten guten Wünsche für das neue Jahr viel leichter in Erfüllung. Bestimmt!
Euer
Henning Stumpp