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Liebe DFV-Mitglieder,

bevor Ihr weiterlest, blättert bitte mal zum Beitrag mit der Überschrift “Altersrekord Lizenzerwerb” und führt Euch zu Gemüte, was Jan Dietrich Hempel über seinen Sprungschüler Dieter zu berichten weiß. [… tick-tack, tick-tack …] Ist das nicht herrlich? Auch wenn wir uns natürlich viel jungen Nachwuchs wünschen,
zeigt die Geschichte, dass unser Sport Angehörige aller Alterskohorten zu begeistern in der Lage ist.

Wenig Begeisterung kommt hingegen auf, wenn man sich wie SID in seinem Beitrag “Woran hat’s gelegen?” anschaut, was die Ausübung des Sports hinter den Kulissen alles an Anforderungen mit sich bringt – vor allem im Segment der Beauftragung. Blättert also bitte mal zu seinen Schilderungen der Delegiertentätigkeit im laufenden Jahr und staunt bei der Lektüre, womit man sich auf Geheiß übergeordneter Institutionen befassen darf. [… tick-tack, tick-tack …] Ist das nicht abschreckend?

In der Tat sind in den vergangenen Jahren zunehmend viele Aufgaben auf den DFV als Beauftragtem zugekommen, entweder weil bestehende Regelungen verschärft Anwendung finden oder weil neue hinzukommen, ohne dass alte entfallen. Der Volksmund nennt das Bürokratie, bisweilen auch Paragrafendschungel oder regulatorischen Overkill. Als Verband sitzen wir da mittendrin und wollen einerseits dafür sorgen, dass uns keine Regelungen treffen, die wir nicht brauchen, andererseits aber dasjenige Regelwerk, das zum gewünschten Niveau an Sicherheit, Qualität und Gesetzeskonformität in unserem Sport
beiträgt, möglichst flächendeckend angewandt sehen. Folglich wollen wir in der Community für das Erwünschte werben – getreu unserem Motto “von Springern für Springer” – und uns gegen das Unliebsame zur Wehr setzen, gerne im Schulterschluss mit unseren für andere Luftsportdisziplinen zuständigen Schwesterverbänden. Auf beiden Tanzflächen sind wir derzeit gefordert und merken, dass wir den Anforderungen nicht in dem Maße gerecht werden, wie es uns lieb ist. Mit diesem Dilemma beschäftigen wir uns intern sehr intensiv und werden die Strukturen entsprechend anpassen, zumal der Zufluss an Anforderungen nicht versiegt, sondern ganz im Gegenteil eher noch stärker wird.

Nur gut, dass wir ein Kapitel intensiver Verbandsarbeit demnächst hoffentlich werden abschließen können. Die formalen Voraussetzungen für die Aufnahme in den DOSB sind unseres Erachtens erfüllt, sodass wir sie im Herbst beantragen. Die damit verbundene Perspektive ist eine strategisch sehr bedeutsame, nämlich Fördermittel des Bundes für unseren Sport akquirieren zu können und damit die Sportförderung auf ein Niveau zu heben, das diesen Namen verdient, ohne die Mitglieder dafür zu melken. Es wäre wahrlich segensreich für den Fallschirmsport, wenngleich sich dadurch nicht alle Probleme in Wohlgefallen auflösen.

Für heute aber erst einmal genug der Skizzierung von Problemen und Herausforderungen, mit denen der Verband konfrontiert ist. Denn mit großer Vorfreude wende ich mich nun den Herausforderungen des sportlichen Wettkampfs zu, fahre am Abend noch mal in den Tunnel, um mit dem Team ein paar
Random-Sessions zu fliegen, und reise dann am Wochenende zur DM nach Gransee, um zu sehen, was sportlich geht. Dort werde ich gewiss wie alle Jahre wieder auf einer DM erleben, wofür wir uns im DFV das liebe lange Jahr so manches Körperteil aus- bzw. aufreißen … natürlich nicht nur dafür, aber dafür
eben auch.

Ick freu mir, und auch Euch wünsche ich recht viel Freude bei allem, was in dieser Saison noch ansteht!

Euer

Henning Stumpp

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