FFX PORTRAIT

DR. HENNING STUMPP

ONLINE

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Knut Krecker

Was ist dein Lebensmotto?

Alles, was wir zum Glücklichsein brauchen, tragen wir in uns – die einfach klingende, aber verflixt schwer umzusetzende Aufgabe besteht darin zu werden, wer wir sind.

Was bringt dich auf die Palme?

Egoshooter ohne Rundumblick.

Wie kamst du zum Fallschirmspringen?

Die Liebste hat es sich gewünscht, wir haben gemeinsam begonnen, wurden zu Intensivtätern, sind noch immer beisammen und springen auch beide noch – mehr geht nicht.

Welche Art Schüler warst du?

Im ersten Anlauf ein recht guter, im zweiten wohl einer der schlimmsten – brauchte 37 Static-Line-Sprünge, um endlich von der Kette gelassen zu werden.

Wer war/ist dein großes Vorbild im Sport?

Da gibt es viele: Früher die, die in gleich mehreren Disziplinen Weltspitze waren, wie z.B. Eric Fradet, später v.a. die, die’s nicht lassen können und  kontinuierlich auf höchstem Niveau unterwegs sind, wie z.B. Matt Davidson oder Martial Ferré … und natürlich die Perfektionisten, die sich beeindruckend effizient in der Luft bewegen wie Roy Janssen oder Julien Degen.

Was war dein schönster Sprung?

WM 2008, Runde 1, zweiter Rejump 17, P, 4 – den kann ich heute noch nacherleben.

Was war dein schönster Moment im Sport?

Ob’s DER schönste Moment war, weiß ich nicht zu sagen, aber er gehört sicherlich dazu: In 199 glückliche Gesichter zu schauen, nachdem der 200er Rekord 2008 im letzten Versuch endlich gelungen ist.

Wo würdest du gerne mal springen?

An Orten, deren Schönheit man nur von weit oben ermessen kann – Berge, Seen, Inseln, ewiges Eis. Wie gerne denke ich an einen Sunsetload im September 2012 auf 6.000 m mit Blick über den Genfer See.

Welchen Traum würdest du dir im Fallschirmsport gerne noch erfüllen?

Nicht im, sondern für den Fallschirmsport möchte ich gerne den Traum von der Eigenständigkeit des DFV als nationaler Spitzenverband verwirklichen. Weniger für mich als für die Springerwelt nach uns Babyboomern. Dafür engagiere ich mich. Sehr. Und aktuell mehr denn je.

Welche persönlichen Ziele möchtest du im Fallschirmsport noch erreichen?

Eigentlich gibt es da nichts mehr, was mir noch fehlt. Gleichwohl treibt mich immer noch die – womöglich illusorische – Vorstellung von einem perfekten Wettbewerb an: Zehn Runden, in denen ich nicht nur das Beste wollte, sondern auch mein Bestes realisiert habe.

Etwas, das du Anfängern im Sport mit auf den Weg geben möchtest?

Die alte Weisheit “wenn Du es eilig hast, gehe langsam” – sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln, nicht jeder Mode hinterherzurennen, sich nicht zu überschätzen oder zu überfordern, das Richtige zu erlernen und nicht zu viel auf einmal zu wollen, für all das hält unser Sport die erforderliche Zeit bereit, weil man ihn wunderbar lang betreiben und sich dabei immer neue Welten eröffnen kann.

Etwas, das du allen Fallschirmsportlern mit auf den Weg geben möchtest?

Vergesst nie, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, dass wir den schönsten Sport der Welt betreiben!

Warum Verband, warum DFV?

Sowohl für die Beauftragung, also die Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben im Auftrag des Verkehrsministeriums (BMVI), als auch in der Rolle des Idealvereins, der sich um Ausübung, Förderung und Weiterentwicklung des Sports kümmert, ist ein Verband unerlässlich. Damit man an vorderster Front “einfach nur springen” kann, bedarf es gewaltiger Anstrengungen im Hintergrund. Ein großes Glück für den Fallschirmsport ist, dass sich in beiden
Verbandssparten viele engagierte Haupt- und Ehrenamtler ins Zeug legen, nach wie vor getreu dem Leitbild “von Springern für Springer”. Die Tatsache, dass sich viele Aktive in ihrem Springeralltag nicht damit zu beschäftigen brauchen, ist das beste Anzeichen dafür, dass es im Großen und Ganzen funktioniert. Und wo es knirscht, sind wir selbstkritisch genug, um es besser zu machen. Sogar für die, die keinen Beitrag leisten, weil sie nicht organisiert sind.

Dr. Henning Stumpp, FFX Team

Alter: 57

Geburtsort: Darmstadt

Familienstand: verheiratet

Kinder: keine

Beruf: Dipl. Wirtsch.-Ing., im Mngmnt eines Bildungsunternehmens tätig

Andere Hobbies: unser aller Lieblingsverband, dazu noch ein bisschen Kommunalpolitik und ein bisschen (zu wenig) Sport

Gurtzeug: Tear Drop

Hauptschirm: Katana 120

Reserve: PD 126R

AAD: Cypres 2

Disziplinen: FS, kann nichts anderes

Home Dropzone: ursprgl. Kassel, mittlerweile Saarlouis, dazwischen war’s auch mal Leutkirch oder Illertissen, je nachdem, wo trainiert wurde

Befähigung/Ratings/Lizenzen:

Da ist nichts mehr übrig, selbst als Geländegutachter und Prüfungsrat bin ich ausgeschieden. Meine Packer-, AFF- und Tandemratings waren zuvor schon erloschen, weil ich nicht (mehr) dazu kam, es hinreichend oft auszuüben

Erster Sprung: Sep. 1987

Anzahl Sprünge gesamt: 8.080

Anzahl Sprünge mit Rundkappen: 1

Anzahl Sprünge RW: >7.500

Anzahl Sprünge FF: 30

Anzahl Tandemsprünge: ca. 260 (der letzte im Juni 2009)

Anzahl Ballonsprünge: 0 (das wird sich hoffentlich noch ändern)

Anzahl BASE-Sprünge: 0 (das wird sicherlich so bleiben)

Tunnelstunden: 130 seit Aufzeichnung (2016) plus das davor, also 200+

Anzahl Reserven: 4

Größte Formation: 231 (2012, Eloy)

Teams: Remscheid-8er / Airbus-8er, X-Ray- / Gamma-Ray- / Dark Energy- / Dark Neva-4er, Wuhan-Exhibition-Demo-Team 45er usw. usf.

Wettbewerbe/Erfolge:

mehrfach Dt. Meister im 8er, zahlreiche Podestplätze im 4er, 8 WM-Teilnahmen, ähnlich viele WC- und EM-Teilnahme, teilweise mit Edelmetall und noch immer (Mit)Inhaber des Dt. Rekords im 8er (22 P.)

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