Liebe DFV-Mitglieder,
schon während der Corona-Pandemie war vielen klar, dass sie Wirkungen hinterlassen wird, sowohl für Einzelne als auch für die Gesellschaft. Und was seinerzeit in Form von Hypothesen und Vorhersagen verlautbart wurde, wird heutzutage in seriösen wissenschaftlichen Untersuchungen vielfach bestätigt: Schulabstinenz beschädigt die Sozial- und die Bildungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern, Abstinenz von Arbeitsplätzen fügt Unternehmen dauerhafte oder gar existenzielle Schäden zu und Abstinenz von sozialer Teilhabe durch massive Einschränkungen im Alltag schadet der Psyche sehr vieler Menschen.
Warum eröffne ich das Editorial mit derartigen Schadensmeldungen? Weil ich die These wage, dass Sprungplatzabstinenz uns Fallschirmspringerinnen und -springern schadet. Und weil ich sogleich die Lösung dafür anbieten möchte, wie das innere Gleichgewicht wiederhergestellt, das Seelenheil wieder aufpoliert und der Endorphinhaushalt wieder auf Vordermann gebracht werden kann: GEHT SPRINGEN!
Gewiss, viele bedürfen dieser Aufforderung gar nicht und haben die Saison längst begonnen, auch wenn sich der Frühling gegen den April noch etwas schwertut. Einige haben die heiße Corona-Phase allerdings zum Anlass genommen, mit dem Springen zu pausieren oder gar ihre Springerkarriere (vorschnell?) an den Nagel zu hängen, und haben somit den Weg zu ihrem Sprungplatz (noch) nicht wiedergefunden. All denen möchte ich nahelegen, dies besser heute als morgen zu tun! Denn was kann schöner sein, als sich einer Beschäftigung hinzugeben, die alle Sinne beansprucht, den Körper ertüchtigt und obendrein auch noch den sozialen Austausch fördert? Die den Hormonhaushalt bei jedem Sprung so aufmischt, dass sie Probleme verarbeiten, Stress abbauen und unliebsame Begebenheiten vergessen hilft? Die einen – gemessen am Mainstream – in physisch wie emotional so außergewöhnliche Sphären hievt, dass man zufrieden wahrnimmt, etwas Besonderes zu tun? Und die einen nach wohlig erschöpfter Ankunft zu Hause vollgetankt, glücklich und zufrieden in die neue Woche starten lässt?
Also: Holt Euch die aus der Prä-Coronazeit vertrauten und vermeintlich durch die Pandemie, in Wahrheit aber durch Sprungplatzabstinenz abhanden gekommenen Glücksgefühle wieder und GEHT SPRINGEN!
Einen an Sprüngen und Glücksgefühlen reichen Frühling wünscht
Euch Euer
Henning Stumpp