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Liebe DFV-Mitglieder,endlich wieder Sprungbetrieb, endlich wieder Anlass zu grenzenloser Freude an unserem Sport. Sogar das Wetter passt, wenn wir auf Ostern oder das Mega-Wochenende Mitte März blicken, das viele Plätze zur Saisoneröffnung genutzt haben. Davor gab’s nach langer Corona-Pause schon die Indoor-DMs. Endlich wieder Wettbewerbe, endlich wieder die besondere Atmosphäre in der Competition-Familie genießen und dabei endlich wieder um Punkte wetteifern.
Wenn der DFV jetzt noch endlich damit aufhören könnte, sich mit der Causa Spitzensportförderung und DAeC-Austritt zu beschäftigen sowie Beiträge und Gebühren zu erhöhen, um sich stattdessen den wirklichen Problemen wie steigenden Sprungpreisen, verweigerten Absetzfreigaben und schwindender Nachfrage bei Schülern, Tandempassagieren und Freizeitspringern zuzuwenden, wäre die Springerwelt perfekt, stimmt’s?
So einfach ist es allerdings nicht. Weil die Welt nun einmal komplex ist und nicht in dem Sinne perfekt sein kann, dass alle Interessengruppen auf einmal gleichermaßen sorglos, glücklich und zufrieden sind. Aufgabe des Verbands, der sich für alle zuständig fühlt, ist und bleibt, das große Ganze im Blick zu behalten: Das Wohlergehen des Fallschirmsports. Dafür braucht’s eine Strategie und daraus abgeleitet eine Fülle von Maßnahmen, die teilweise mit Herkömmlichem oder untereinander konfligieren. Die Maßnahmen gehören in eine geordnete zeitliche Abfolge gebracht und zur Umsetzung bedarf es jeder Menge Kompromisse sowie einer guten Kommunikation, um die Motive des Handelns für alle nachvollziehbar zu machen.
Der DFV hat eine klare Strategie, die u.a. beinhaltet, endlich wieder öffentliche Fördermittel für den Spitzensport zu generieren, dieser Ambition aber keineswegs alles andere unterzuordnen, schon gar nicht den von der Breite getragenen Regelbetrieb an den Sprungplätzen aus den Augen zu verlieren oder gar Risse in der Community entstehen zu lassen. So übersehen wir im DFV bei allem Fokus auf die strukturellen Veränderungen keineswegs, wo etwas nicht funktioniert, vor allem wenn es elementar für den springerischen Alltag ist. Auch sind wir uns dessen bewusst, dass Unruhe und Unwohlsein allein durch Rütteln am Herkömmlichen entstehen. Dabei steht allerdings nicht alles in kausalem Zusammenhang, nur weil es sich zeitgleich offenbart.
Klar ist, dass wir durch Handeln neue Probleme schaffen und beim Handeln Fehler begehen, blinde Flecken haben oder manche Wirkung nicht bedenken, zumal die Welt sich weiterdreht, während wir uns für die Umsetzung der Strategie einsetzen. Insofern ist es richtig, auf Missstände aufmerksam zu machen, Ungerechtigkeiten zu benennen und strategische Entscheidungen in Frage zu stellen. Darüber freuen wir uns und dafür sind wir dankbar. Dabei wollen wir aber gar nicht in Kategorien wie “die da oben” und “die da unten” denken und argumentieren, genauso wenig wie andere Formen des Lagerdenkens hilfreich sind, weil sie den Blick auf die Welt einschränken. Es geht nie um Spitzen- gegen Breitensport, genauso wie es nie um ein Gegeneinander von Einzel- und Vereinsmitgliedern, Indoor- und Outdoorsportlern, Hobbyaktivisten und Profis oder Bauchfliegern und Artisten geht – es geht immer ums große Ganze, um unser aller Fallschirmsport. Um dessen Wohl vom Guten zum Besseren zu bewegen, müssen wir nicht alle einer Meinung sein, aber offen für andere Sichtweisen und bereit zur Anpassung des eigenen Kurses bleiben. Dynamik lebt nicht vom Konsens, sondern vom Korrektiv. Und vom Handeln.
Vom Handeln und vom Mitwirken sowie von dem, was funktioniert und Anlass zur Freude gibt, handeln auch etliche Beiträge in dieser FFX-Ausgabe: Von SIDs Erklärung zur Blue Sky Trophäe über Ngas und Jan Dietrichs Erfahrungsbericht zur Gewinnung von Schnuppermitgliedern und den Berichten von nationalen und internationalen Spitzenwettbewerben bis hin zum Kick-off eines besonders attraktiven Gewinnspiels. Dazu alles von B wie Bängeräng bis Z wie Zausel, mit dem auch ich sehr schöne Erinnerungen verbinde.
Lest selbst, und kommt gut durch den Frühling!
Euer

Dr. Henning Stumpp

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