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Mit Mike Kleist in Schweighofen

Spoiler voraus: Sicherheit. Und Spaß. Für alle, die noch nicht die vielen Abkürzungen unseres Sports kennen: CCS ist die Abkürzung für ​C​anopy ​C​ontrol ​S​eminar, zu Deutsch Kappenflugseminar​. So weit, so gut, da lernt man wohl irgendetwas über die Schirmfahrt. Doch was nützt ein solches Seminar und lohnt es sich überhaupt? Diese Fragen habe ich mir gestellt, insbesondere da ich erst das dritte Jahr im Sport bin und nur etwas mehr als 40 Sprünge vorweisen kann. Als Student sind auch die Kursgebühr, Leihgebühr für den Schirm und natürlich die Tickets ein erheblicher Entscheidungsfaktor.

Um zu verstehen, warum ein Kappenkurs für Fallschirmspringer aus jeder Disziplin sinnvoll ist, möchte ich auf zwei Punkte hinweisen: Erstens hängen wir am Ende alle am Schirm und müssen landen. Zweitens lohnt sich ein Blick in die offiziellen Unfallberichte des DFV. Diese listen alle schweren und leider auch tödlichen Unfälle unseres Sports. Überfliegt man die knappe Ablaufbeschreibung, liest man sehr oft “​Ereignisloser Freifall, Schirmöffnung und Schirmfahrt​”. Folglich bleiben nur noch Landeanflug und Landung als zwei der häufigsten Unfallphasen übrig.

Der Kurs beginnt mit einer Einführung in die relevanten Faktoren während der Schirmfahrt, Wiederholen der Landeprioritäten und der Landeplanung. Danach geht es auch direkt an das Briefen des ersten Sprungs. Jeder Sprung beinhaltet Übungen mit dem Schirm in entsprechender Sicherheitshöhe, ein Anpassen des Landeanflugpatterns und Übungen für den perfekten Flare. Die Landungen selbst werden gefilmt und anschließend besprochen. Gerade wer Probleme hat, sicher und sanft (bzw. überhaupt) auf den Füßen zu landen, kann so sehr schnell den oder die Fehler erkennen und verbessern. Wer schon lange sicher landet und sich in High Performance Landungen, dem Swoopen, probieren will, der lernt Schritt für Schritt solche beschleunigten Landungen auszuführen und damit das ganze Potenzial der Kappe auszunutzen.

Während der sechs Sprünge, für die der Kurs ausgelegt ist, betätigt man sämtliche im Gurtzeug greifbaren Steuerelemente in verschiedener Kombination, Stärke und Dauer. Als recht unerfahrener Springer im Sport ist es sehr angenehm, das alles kontrolliert auszuprobieren, heißt es doch in der Ausbildung “Finger weg von Slider & Co.”. Ein Bestandteil des Seminars ist auch, den individuellen Stallpunkt zu kennen und eine Technik zu lernen, mit der der Landepunkt bestimmt und rechtzeitig angepasst werden kann.

Nach dem Kurs ist man auf jeden Fall sicherer im Umgang mit seinem Schirm, weiß, wann es gefährlich wird, und kann neue Manöver fliegen. So ist man bei einer etwaigen Außenlandung, vollem Luftraum oder starkem Wind bestens gerüstet und weiß auch in einem “Oh shit”-Moment schnell und richtig zu handeln, ohne sich oder andere unnötig zu gefährden. Zusätzlich kann man bei jedem zukünftigen Sprung mehr Spaß haben, kennt man nun spaßige Manöver und kann mit einer perfekten Landung die Zuschauer beeindrucken. Nebenbei verringert sich der Versicherungsbeitrag um 15% für DFV-Versicherte ab dem Folgejahr, da spart man sich nicht nur die Waschgänge für die grün-braune Hose.

Zum Schluss ein großes Dankeschön an Mike Kleist, der mit seinem Engagement unseren Sport sicherer macht, an DOM, der mir die Teilnahmeentscheidung erleichtert hat, und eine Bitte an alle: Überschätzt euch beim Ausprobieren nicht!

Jan Droll

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