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Liebe DFV-Mitglieder,

ist unser Sport medienwirksam? Diese Frage beschäftigt uns schon viele Jahre, weil davon in hohem Maße die Popularität für Zuschauer und damit wiederum die Attraktivität für potenzielle Sponsoren abhängt. Und natürlich steigt mit der Medienpräsenz auch die Anziehungskraft für den Nachwuchs, denn der will schließlich auch einmal so cool, erfolgreich und berühmt sein wie die Helden auf dem Bildschirm.

Machen wir uns nichts vor, wir sind und bleiben eine Randsportart, was manche in unseren Reihen sogar begrüßen, weil sie in der Popularität eher einen Fluch, denn einen Segen sehen. Weil die Dinge aber nun einmal zusammenhängen, d.h. ein exotisches Nischendasein nur dann aufrecht erhalten bleiben kann, wenn es zumindest auskömmlich betrieben wird, und eine Weiterentwicklung nur dann möglich ist, wenn neue Impulse entstehen, lohnt es sich, die mediale Wirksamkeit unseres Sports einmal näher zu beleuchten.

Schon in den letzten Dekaden des vergangenen Jahrtausends gab es Bestrebungen, das Fallschirmspringen professioneller in Szene zu setzen, indem z.B. Wettbewerbsformate angepasst (20 Sek. Arbeitszeit im FS 4er) oder neue Technologien wie Air-to-Ground-Video-Übertragung eingesetzt wurden. Man muss sie aus heutiger Sicht als gescheitert ansehen, weil sie weder bei den Sportlern auf Akzeptanz gestoßen sind, noch den erwünschten Effekt bei den Zuschauern erzielten. Dieser besteht vornehmlich darin, die Dynamik und Spannung eines Wettbewerbs zu erleben sowie die Leistung der Akteure wertschätzen und schnell nachvollziehen zu können, wer warum gewinnt.

Gleichzeitig gab und gibt es aber auch immer wieder Impulse, die unseren Sport von außen beleben – Trends wie die Sehnsucht nach dem besonderen Erlebnis oder die vielen spektakulären Videos bis hin zu Felix Baumgartners Sprung aus dem Weltall. Mittlerweile sind wir sogar bestens dazu in der Lage, Wettbewerbe so in Szene zu setzen, dass man als Zuschauer nicht mehr vom Bildschirm bzw. Display wegmöchte.

Beispiel gefällig? Ende Januar/Anfang Februar fanden in Ampuriabrava (ESP) die Windgames statt und wurden per Livestream in alle Welt übertragen. Mit tollem Sport auf höchstem Niveau, mit informativen Einblendungen am Bildschirmrand, mit kompetenten Kommentaren und Interviews eines großen Journalistenteams, mit rasanten Video-Einspielern und mit einem spannenden Bewertungsformat, welches Live-Judging mit anschließendem Reviewing kombiniert, um möglichst schnell zur „wahren“ Beurteilung zu gelangen. Eigentlich hatte ich anderes vor. Aber ich kam einfach nicht mehr vom Bildschirm weg.

Klar, das war ein Indoor-Wettbewerb, bei dem vieles einfacher zu bewerkstelligen ist als bei herkömmlichen Outdoor-Meisterschaften. Gleichwohl, mit moderner Technik und hohem Ressourceneinsatz sind wir heute besser denn je dazu in der Lage, die Faszination unseres Sports einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dem geneigten ebenso wie dem unbedarften.

Mögen diese Errungenschaften unseren Sport weiterhin beleben, wobei natürlich das Wichtigste bleibt, ein großes und hochklassiges Teilnehmerfeld zu haben. Deshalb: Go compete!

Henning

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