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Liebe DFV-Mitglieder,

Das Jahr 2018 ist Olympia-Jahr und die Feststellung eine Binse. Denn spätestens mit Beginn der Winterspiele in PyeongChang und dem dort einsetzenden Medaillenregen für deutsche Sportler haben alle Notiz von dem sportlichen Großereignis genommen. Dass es seine Schatten zuvor schon vorauswarf, bekam mit, wer sich beim Medienkonsum nicht nur für das sportliche, sondern auch für das politische Geschehen interessiert. Dabei gehören das atomare Muskelspiel zwischen Nordkorea und den USA ebenso wie die atmosphärischen Entstörungsbemühungen zwischen Nord- und Südkorea zweifelsohne in die Kategorie Weltpolitik, während der Ausschluss russischer Wintersportler als Folge organisierter Dopingvergehen schon eher in die Rubrik Sportpolitik einzuordnen ist. So weit, so unübersehbar.

Unbeobachtet von der Öffentlichkeit und selbst für das interessierte Fachpublikum nur schwer auszumachen sind die sportpolitischen Aktivitäten im Vorfeld der olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Um diese im rechten Licht zu sehen, sei zunächst festgestellt, dass bereits in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends ernsthafte Bemühungen stattfanden, um Fallschirmspringen olympisch zu machen – gerne erinnern wir uns an einen der prominentesten Vorkämpfer für dieses Anliegen Uwe Beckmann. Gemündet sind diese Bemühungen nicht wie erhofft in die Aufnahme ins olympische Programm, doch immerhin ist der Fallschirmsport seit 17 Jahren fester Bestandteil der World Games, der „Olympiade“ für (noch) nicht olympische Sportarten. Im Jahr 2001 gehörten drei Fallschirmsport-Disziplinen (Ziel, FS 4er und Freestyle) zum Programm der Spiele in Akita (Japan), in Duisburg 2005 waren es schon deren fünf (hinzugenommen wurden CP und Freefly), und dabei blieb es auch 2009 in der taiwanischen Hafenstadt Kaohsiung, wobei Freestyle durch CF ersetzt wurde. Anschließend nahm die IWGA einen radikalen Schnitt vor und beließ 2013 in Cali (Kolumbien) nur noch CP als Fallschirmsportart im Air-Sports-Programm. Seither ist dieser Status unverändert, das war 2017 in Breslau (Polen) so, und das wird auch 2021 in Birmingham (USA) so sein.

Wenn man nun noch berücksichtigt, dass die IWGA 2008 unter das Dach des IOC geschlupft ist und sich gemeinsam mit diesem zur Vorliebe für Sportarten bekennt, bei denen auch das Laienpublikum mit bloßem Auge und in Echtzeit nachvollziehen kann, wer der Gewinner ist, entsteht allmählich ein Bild für die nähere Zukunft. Noch schärfer wird es, wenn man sich auch die Novellierung des Förderkonzepts auf nationaler Ebene durch den DOSB und dessen Engagement sowohl für die olympischen wie auch für die bei World Games vertretenen Sportarten vor Augen führt. Zu erkennen ist nämlich, dass die Trennschärfe zwischen olympischen und nicht olympischen Sportarten zunehmend schwindet, sofern letztere zum Programm der World Games gehören.

Komplettiert man dieses Bild mit den jüngsten Bemühungen unseres französischen Schwesterverbands FFP, um die Indoor-WM 2019 nach Frankreich zu holen, wird ersichtlich, wohin die Reise 2024 gehen kann: Die Chancen des Fallschirmsports zur Aufnahme in den Olymp steigen, allerdings nur für die – nicht gerade ureigenen oder von der Masse ausgeübten – Disziplinen CP und Indoor-Skydiving. Auch wenn also aus heutiger Sicht der Kernbereich unseres Randsports am Rande bleiben wird, während der Randbereich in den Fokus gerückt wird, wird der DFV diese Bemühungen gerne und nach Kräften unterstützen.

Ein weiterhin schönes und visionäres Olympjahr 2018 wünscht

Henning

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