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Reduzierung von Verschleiss – kleine Ursache, große Wirkung

Unsere Ausrüstung leistet einen großartigen Beitrag für Sicherheit und Dynamik in unserem Sport. Fallschirm und Gurtzeug werden nutzungsbedingt enormen Kräften ausgesetzt und haben somit von Haus aus einen „normalen“ Verschleiß. Die Nutzungsdauer eines Fallschirmsystems ergibt sich nicht alleine durch die Vorgaben des jeweiligen Herstellers und der Sprunganzahl, sondern auch durch Umgang und Handhabung des Users. Da eine Sprungausrüstung in der Anschaffung einen hohen Preis hat und maßgeblich zu unserer Sicherheit beiträgt, ist es im Interesse eines jeden Springers, die Abnutzung so gering wie möglich zu halten. Kleine Ursachen haben oft große Wirkungen. Setzt euch mit euren Fallschirmwarten und Technikern auseinander und besprecht, welche Kontrollen ihr selber übernehmen könnt und wo Fachpersonal notwendig ist.

Zwei Beispiele aus der Kategorie: Lagerung und Rigging

Lagerung

UV-Strahlung und Sonne sind der Feind unserer Ausrüstung. Schützt euer Equipment deshalb vor und nach dem Sprung vor unnötiger UV-Strahlung und Sonneneinwirkung. Nylon verändert ab ca. 60°C seine Strukturen. Solche Temperaturen und noch höhere sind an einem heißen Tag im Auto schnell erreicht und können zu einem wirtschaftlichen Totalschaden für unsere Ausrüstung führen. Ein feuchter Kellerraum zur Lagerung der Sprungausrüstung bringt übrigens genauso viel Schaden mit sich.

Nach Sprüngen mit Wasserkontakt solltet ihr in jedem Fall Fachpersonal zu Rate ziehen und die Reserve öffnen sowie das AAD warten.

Bei Swoop-Pond-Landungen oder partieller Feuchtigkeit braucht die Ausrüstung Zeit zum Trocknen, bevor sie in den Schrank wandert. Da sich die Feuchtigkeit in vielen Ecken sammeln kann, sind Schimmelspuren an Trage- und Beingurten oft keine Seltenheit. Diese stellen an Gurt oder Kappenmaterial eine enorme Sicherheitsbeeinträchtigung dar, weil die ursprüngliche Bruchlast massiv herabgesetzt wird.

Rigging

Bitte verzichtet auf normale Packgummis für das Verstauen der Überlängen von Brust – und Beingurt. Der Gummi löst mit der Zeit immer mehr Fäden aus dem Gurtmaterial und beschädigt auf Dauer die Außenkante des Gurtes. Hier wird ebenfalls die ursprüngliche Bruchlast massiv gemindert und stellt ein Sicherheitsproblem dar.

Auch die schwarzen, vernähten Gummis haben ihre Tücken. Oft werden sie mit einem Heißmesser abgeschnitten und haben eine scharfe Brennkante wie eine Rasierklinge. Ist diese Kante dem Gurt zugewandt, wird mit jedem Mal An- und Ausziehen der Gurt in Mitleidenschaft gezogen und zerstört. In beiden gezeigten Fällen mussten die Gurte nach nur einer Sprungsaison ausgetauscht werden.

Kontrolliert an euren Gurtzeugen deshalb regelmäßig, ob die Qualität und Installation der Gummis in Ordnung ist. Der Schaden, den ein Packgummi während eines Jahres anrichten kann, ist groß und kann durch den Einbau eines fachgerechten Brust- und Beingurtgummis verhindert werden.

In der nächsten Ausgabe gehen wir darauf ein, wie ihr unnötigen Verschleiß beim Packen reduzieren könnt. Bis dahin wünschen wir euch einen schönen Start in die Saison 2018!

Fotos und Text: Raphael Schlegel/Sepp Bunk

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