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Exitfolge – Folgen des Exit

An einem schönen Tag standen wir als Back-to-back-Load auf das Flugzeug wartend da; einige Tandems, einige Schüler im „Solo-Status“, je ein 3er und 2er RW-Team, einige „Solisten“ (Bauchfaller; Free-Flyer). Die Exitfolge = Exit-Order (z.B.: große Gruppe vor kleiner Gruppe, Langsam- vor Schnellfallern, Schüler vor Tandems) und zeitlicher Abstand (6 sec) wurde festgelegt. Beim Einsteigen gab es ein Durcheinander, da einige „Solisten“ unvermutet rasch hinter den Tandems in das Flugzeug stürmten. Abgesehen von den Tandems war die Folge nicht eingehalten worden; wir saßen bunt gemischt. Natürlich kann und muss man sich in derartiger Situation beim Steigflug absprechen und Fehler ggf. beheben. Das erfolgte; dennoch waren Unsicherheit und Fragezeichen (Schüler!) die eigentlich unerwünschte Begleiterscheinung. Es verlief alles gut, gab aber doch zu denken. Ohne eigene Konzentration ist alles nichts!

Fazit

  • Um die Exit-Order einzuhalten, hat das Einsteigen umgekehrt zur Exit-Order zu erfolgen. Die Letzten zuerst und die Ersten zuletzt. Dabei ist die eigene Ruhe zu bewahren und der Blick auch auf andere Springer/-innen zu richten.
  • Für das jeweilige Load ist ein erfahrener Verantwortlicher (z.B. der „Einteiler“) zu bestimmen, der nahe am Türbereich zu sitzen hat (somit auch verantwortlich und handlungsfähig bei evtl. Notsprung)!

Der Steigflug in der „Porter“ mit vier Tandems und zwei Solisten verlief normal. Aus Platzgründen erfolgte für das am Boden an der Tür sitzende Tandem der erste Exit, danach folgte der erste Solo-Springer (in der hinteren Ecke der „Porter“ sitzend). Ich sprang danach. Kurz hinausschauend sah ich nicht, wie erwartet, meinen „Vorgänger“, sondern seine gelb-blauen Hauptschirmfarben im Öffnungsvorgang. Letztlich verlief alles gut, da der betroffene „Solist“ sicher auf dem Landeplatz landen konnte. Sein Handdeploy war offensichtlich beim Exit am Türrahmen hängen geblieben und hatte den ungewollten, frühzeitigen Öffnungsvorgang ausgelöst.

Wir waren 14 Springer/-innen (4 Tandems, 1 Video, 2er RW und 3 Solisten) und es war sehr eng. Trotz mehrfachen Prüfens meines Handdeploys beim Steigflug und etwas Herausziehens saß das Deploy sehr fest. Zusätzlich kam das Schuhpressen von Tandemmastern und -gästen offensichtlich hinzu. Mein Exit war vor den Tandems; wegen der Enge konnte ich mich erst hinhocken, nachdem die ersten Exits vor mir erfolgt waren. Als ich wie geplant bei ca. 1.000m zu pullen versuchte, gelang es trotz mehrfachen Bemühens nicht, den Öffnungsvorgang einzuleiten (Handdeploy war nicht zu greifen).

Meine Lage wurde instabil; in Rückenlage sah ich den Boden recht nahe. Ich drehte mich in stabile Bauchlage und zog rasch die Reserve. Der weiße Schirm öffnete sich sofort und ich landete ca. 1,5 km vom vorgesehenen Landeplatz entfernt. Mit einem Handy-Anruf informierte ich das Manifest und wurde abgeholt. Vermisst hatte man mich nicht. Bei der Überprüfung der Reserve stellte sich heraus, dass mein CYPRES aktiviert worden war (in 225 m Höhe), vermutlich durch die noch zu hohe Fallgeschwindigkeit während des Öffnungsvorganges der Reserve.

Fazit

  • Prüfe vor deinem eigenen Exit durch einen nochmaligen Kontrollgriff das Handdeploy auf korrekten Sitz!
  • Merke dir deine(n) Vordermann/-frau und deine(n) Nachfolger/-in in der Exitfolge!
  • Frage sie nach der Farbe ihres Hauptschirmes!
  • Beim Schirmflug suche die Kappen der anderen (Anzahl, Farbe!);
  • Prüfe am Landeplatz, ob du Vordermann/-frau als sicher gelandet wiedersiehst!
  • Am Landeplatz muss dem dort Verantwortlichen die Loadliste vorliegen, da er die Vollzähligkeit des Load kontrollieren und bestätigen muss!

Helmut Harff

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