Im 45. Jahr seines Bestehens (der Verein wurde 504 Jahre nach der ersten zeichnerischen Darstellung eines Fallschirms gegründet) lässt der FSC Schweighofen eine gute alte Tradition wieder aufleben, nämlich den 6er Speed aus zwei Flugzeugen.
Ein Event mit fast 30 Jahren Tradition
Der Wettbewerb entsprang einer weinseligen Diskussion in der Flugplatzkneipe Cockpit und beruht auf der simplen Idee, 6er Formationen aus zwei Flugzeugen zusammen zu fliegen mit Folgeformationen. Natürlich hätte man die 6er bequem aus einer der beiden Cessna 206 Turbinen des Vereins fliegen können – aber das wäre ja langweilig, richtig?
Dies war zu Zeiten, wo schnellere Schirme 135 Quadratfuß hatten, Kopfbedeckungen aus Leder und Dytter ohne Display waren, die Höhenmesser allesamt analog, Öffnungsautomaten noch nicht weit verbreitet und Freefly noch nicht mal ein Wort war. Gar nicht wenige Springer hatten Rundkappen-Sprünge und geöffnet wurde bei 800 Metern – der eine oder andere nahm es damit nicht immer so genau. Und gefilmt wurde mit Kameras mit Videobändern, die, wenn die Abdeckung nicht sauber abgetaped war, auch gerne mal flattrige Bilder lieferten (sofern der Akku sich nicht in der Luft verabschiedete). Im Jahr 2009 war die 20. Auflage des damals am längsten ununterbrochen laufenden Fallschirm-Wettbewerbs, 15 Teams mit teilweise wunderbar kreativen Team-Namen wie Schwoabendeifi (1 und 2), Drink + Dive, 2 x 3 Phenyl, Maiglöckchen, Hot Pops und Schorle Schweighofen kämpften in sechs Sprüngen aus zwei Porter (der Vereins-Porter D-FCLG und der D-FJMO) um den Sieg. Aus den zwei Porter wurde zunächst ein Stern zusammen geflogen, gefolgt von zwei Formationen. Gewonnen hat das Team Fifty Fifty aus Schweighofen vor dem FSC Dädalus Eisenach und Gruppen 6. So blieb der Wanderpokal, stilecht geschnitzt aus dem Boden eines Pfälzer Weinfasses, in Schweighofen.
„Der 6er Speed ist dann leider versandet, im knapp dreißigsten Jahr seines Bestehens ist es nun höchste Zeit, den Dornröschenschlaf zu beenden“, so Dominique Stoll, Vorstandsmitglied und Betriebsleiter in Schweighofen.
Ein Event für die jungen Teams genauso wie die „ALTEN RECKEN“
Grenzüberschreitende Tradition
Der 6er Speed aus zwei Porter findet statt am Tag der Deutschen Einheit, 3.10., ab 9:00 Uhr und am 4.10.2019 (Brückentag) in Schweighofen in der pittoresken Südpfalz, und da der Platz direkt an der deutsch-französischen Grenze liegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass der eine oder andere Sprung im Wortsinne grenzübergreifend ist. Man kann dort campen oder im Bunk House (acht Betten) übernachten, die Kneipe am Platz bietet leckeres Essen, es gibt die sensationellen Pfälzer Sonnenuntergänge, warme Duschen, freies Wifi und Bier ist reichlich vorhanden. Und jeder ist eingeladen, das E-Wheel mitzubringen.Die Schweighofener fliegen gerne mit den Dingern knapp über dem Flugplatzboden wenn sie nicht Löcher in den Himmel brennen.
Informationen zum und Anmeldungen für den Wettbewerb gibt es direkt bei Dominique Stoll unter dom.stoll@fsc-suedpfalz.de oder auf https://fsc-suedpfalz.de.
Stefan „Wenni“ Wendler
Bildnachweise: Roland Meyer, Peter Hormuth, Fallschirm Sport
Magazin 12/1990, Freifall XPress 01/2010