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Kaum waren die Deutschen Meisterschaften im Fallschirmspringen beendet, stand schon das nächste große Ereignis vor der Tür: Am 20. September 2025 verwandelte sich Plate bei Schwerin in den Mittelpunkt des deutschen Parasports. Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichem Wind organisierte der Fallschirmclub Remscheid unter der Leitung von Wettbewerbskoordinator André Zander eine außergewöhnliche Parasport- und Inklusionsveranstaltung.

Das Besondere: Ein Fallschirmsprung mit nur einem funktionsfähigen Arm – und dazu mit der größten Flagge der Welt in dieser Kategorie. Als Absetzflugzeug diente ein Hubschrauber vom Typ Airbus AS 355.

Sechs Monate intensiver Vorbereitung gingen dem Sprung voraus. Mehrere Trainingssprünge wurden aus dem Helikopter absolviert, bis schließlich der entscheidende Tag gekommen war. Parasportler Stefan Tripke, unterstützt von Trainer Axel Bachert und Wettkampfkoordinator André Zander, überließ dabei nichts dem Zufall.

Der Sprung aus 1 828,28 Metern Höhe war eine logistische und sportliche Meisterleistung. In einer über 30 Kilogramm schweren Tasche befand sich die 312,93 Quadratmeter große Flagge, die kurz nach dem Absprung geöffnet wurde. Als sich das riesige Tuch über dem Himmel von Plate entfaltete, brandete unter den zahlreichen Zuschauern Applaus auf.

Der Moment war nicht nur sportlich spektakulär, sondern auch ein starkes Zeichen für Inklusion. Für Stefan Tripke, der nach einem Unfall bei der Bundeswehr nur noch einen Arm bewegen kann, bedeutet der Fallschirmsport weit mehr als ein Weltrekordversuch. „Menschen mit Behinderung sollten ein Zeichen setzen – der Sport ist dafür bestens geeignet“, betonte er.

Der Sprung verlief reibungslos, die Landung auf der Wiese bei Plate war punktgenau. Unmittelbar danach prüfte ein Arzt die körperliche Verfassung des Springers, während offizielle Schiedsrichter die Flagge für das Guinnessbuch vermaßen. Das Ergebnis: Der Weltrekord ist geschafft.

Für den Fallschirmclub Remscheid war dies ein Tag voller Emotionen und Stolz. Präsident Klaus Mathies lobte das Engagement aller Beteiligten: „Dieser Sprung zeigt, was durch Teamgeist, Leidenschaft und Mut möglich ist.“ Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Organisationen, Inklusionsverbänden und Vereinen organisiert und entwickelte sich zu einem wahren Volksfest.

Mit diesem Sprung hat der Fallschirmsport einmal mehr bewiesen, dass Grenzen nur dazu da sind, überwunden zu werden – ein beeindruckendes Zeichen aus Plate für die gesamte Sportwelt.

Klaus Mathies

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