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Was macht man mit 3 Skyvans und 68 handverlesenen Springern? Fliegen wie ein Vogel, und dies im wahrsten Sinne des Wortes.

Es gibt leider in Europa nicht oft die Gelegenheit, größere Formationen aus mehreren Flugzeugen zu springen. Mitte August gab es aber in Klatovy die seltene Gelegenheit, aus drei Skyvans gleichzeitig Formationssprünge zu absolvieren. Dank entsprechender Vorplanung nutzen zwei Gruppen um Patrick Passe bzw. Angelo Declerk diese Gelegenheit auch aus.

Patrick Passe gehört neben Dieter Kirsch und Milko Hodgkinson zu den RW-Großformationsorganisatoren in Europa, bei denen die Springer große und schwierige Formationen mit mehreren Punkten garantiert bekommen. So konnte Patrick, als er den Event Anfang des Jahres ausschrieb, in kürzester Zeit über 120 Anmeldungen verbuchen. Aus diesen suchte er die erfahrensten 68 Springer aus 20 Ländern aus – darunter ein großes deutsches Kontingent. Das Kamerateam war mit Antje Grube und Ralph Wilhelm sogar fest in deutscher Hand.

Da Patrick es aber im Juni nach über 25.000 Sprüngen zum ersten Mal schaffte, sich einen Knöchel zu brechen, dirigierte er den Event auf Krücken vom Boden aus, während Siân Stokes und Milko Hodgkinson ihn in der Luft ersetzten. Und was die 68 Springer an den Himmel zauberten, war beeindruckend und zeigte eindrucksvoll, was im Großformations-Sequenzspringen heute möglich ist.

Von den insgesamt 15 Sprüngen mit 68 Springern waren 9 Full Break Sprünge mit 2 Punkten und dies aus einer Höhe von nur 4300 Metern. Die vielleicht schönste Formation, genannt „der tschechische Adler“, war aufgrund ihres unsymmetrischen Aufbaus, auch eine der schwierigsten. Sie wurde aber dennoch im ersten Versuch komplettiert.

Eine wunderschöne Randnotiz war die springerische Rückkehr von Alessandra Bertozzi und ihrem Mann Davide Coin. Alessandra hatte Davide im Dezember 2024 eine ihrer Nieren gespendet und nun, 8 Monate später, machten beide ihren ersten Sprung nach der Doppel-OP.

Traditionell bei Patricks Events ist, dass Springer Spezialitäten aus ihren Heimatländern mitbringen, die dann abends gemeinsam verköstigt werden. So gab es zum obligatorischen Aperol-Spritz dann auch tschechischen Kuchen, Schweizer Käse, belgische Schokolade und ungarischen Schnaps.

Wie eingangs erwähnt nutzte auch ein zweites Team unter der Leitung von Angelo Declerk die Gelegenheit, aus drei Skyvans zu springen. Angelo hat es sich mit seiner Eventreihe „Angelos School of Bigway“ zum Ziel gesetzt, springerischen Nachwuchs im Großformationsbereich auszubilden. So sprangen hier viele Teilnehmer nicht nur zum ersten Mal aus einer Formation mit drei Flugzeugen, sondern viele absolvierten auch ihre bisher größte Formation. Auch wenn hier die deutschen Teilnehmer eher unterrepräsentiert waren, scheint der Großformationsnachwuchs international doch gesichert.

Ralph Wilhelm

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