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Ein lautes Raunen ging durch den Hangar bei Skydive Perris in Kalifornien. Nach 3 intensiven Tagen voller Konzentration, Präzision und Teamgeist war es geschafft: Mit 103 Freeflyern wurde am 20. Mai 2025 ein neuer California State Record im Head Down geflogen – und der bisherige Rekord einer 80er Formation aus dem Jahr 2017 deutlich überboten. Was ursprünglich für fünf Tage geplant war, gelang schneller als gedacht: Bereits am dritten Tag und nach nur zehn Sprüngen insgesamt (davon 5 Trainingssprünge in kleineren Gruppen) stand der neue Rekord.

Die Idee: Der erste „Three Digit“ State-Record“ – also mindestens 100 Springer in einer Head Down Formation. Ein Ziel, das ehrgeizig war, aber dank des hohen Skill-Levels aller Beteiligten erreichbar schien. Rund um die Organisatoren Matt Fry und Andy Malchiodi versammelte sich ein internationales Team von Freeflyern aus über 20 Nationen – mit dabei auch vier Springer aus Deutschland (Philipp Exner, Markus Schwarz, Matthias Kuttler, Mark Schillberg). Austragungsort war wie so oft bei Projekten dieser Größenordnung das legendäre Skydive Perris in Südkalifornien, welches mit seiner Infrastruktur, sommerlichen Wetterbedingungen und viel Bigway-Erfahrung nahezu perfekte Bedingungen bot.

Geflogen wurde eine in der Welt des Freeflys revolutionäre neue Formation im Design der „Spines and Ribs“, deren Machbarkeit im Vorfeld nicht sicher war. Man hatte sich hierzu bei den Belly-Flyern ein altbewährtes Muster abgeschaut und war zuversichtlich, dass sich diese Adaption schneller zusammen fliegen lasse als der Klassiker mit „Pods and Bridges“. Eine solche Formation ist „more forgiving“, jedoch müssen die Springer hier wesentlich aktiver und präziser fliegen. Einzelne Impacts werden dadurch im Vergleich zum alten Design nicht so stark auf das Große-Ganze übertragen. Dieser neue Ansatz war bisher so noch nie in dieser Größenordnung geflogen worden. Dass bereits der erste offizielle Versuch bis auf eine Person nahezu vollständig geschlossen wurde, war ein emotionaler und fliegerischer Höhepunkt – und ein starkes Zeichen für die Qualität der Teilnehmenden. Matt Fry brachte es in seiner Sieges-Ansprache auf den Punkt: „You are the only people in the world, who have ever built this formation – and that makes it unique!“

Bei aller Ernsthaftigkeit war auch Raum für Leichtigkeit. Andy Malchiodi sagte bereits nach Sprung vier am ersten Tag lächelnd: „Let’s get this done by tomorrow morning and we start drinking early!“ – halb im Spaß, halb mit echtem Ehrgeiz. Denn es war spürbar: Diese Gruppe wollte den Rekord und sie wollte ihn jetzt. Der Zusammenhalt, das Maß an Disziplin und der gemeinsame Fokus suchten ihresgleichen.

Logistisch wurde das Projekt von einem starken Setup getragen: Drei Skyvans und zwei Twin Otter sorgten für die nötige Liftkapazität – geflogen von einem Team erfahrener Piloten, deren Leistung ebenso zum Gelingen beitrug wie die der Springerinnen und Springer. Die Tage waren lang, begannen früh und endeten spät. Dennoch war durchgehend eine Atmosphäre zu spüren, in der sowohl Präzision als auch Freude ihren Platz hatten.

Mit dem finalen Sprung am 3. Tag ist nicht nur ein neuer State Record entstanden. Es ist auch erst der dritte offiziell bestätigte Head Down Rekord in dieser Größenordnung weltweit – ein Beleg dafür, wie außergewöhnlich dieser Erfolg ist.

Der Blick geht nun nach vorn: Im August steht mit dem Weltrekordversuch einer 200er Formation bei Skydive Chicago das nächste große Ziel an. Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg dafür, sichere Sprünge – und mindestens ebenso viele Gänsehautmomente wie in Kalifornien.
Blue Skies und herzlichen Glückwunsch an alle, die dieses Event möglich gemacht haben!

Matthias Kuttler & Mark Schillberg

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