Ist ja wie immer, Anfang der Jahres freut man sich noch,
dass alles ruhig ist und nix passiert. Und paar Wochen später haut es dann voll rein.
Angefangen mit den Änderungen des AHB, Versicherungslücken, neue Verfahren zur Außenlandeerlaubnis, unzureichende Versicherungssummen …, um mal nur die größeren Themen zu nennen. Und alles keine leichte Kost, gerade die AHB-Änderungen mit der Beschränkung der praktischen Lehrtätigkeit sorgen immer noch für Diskussionen und Unklarheiten.
Da alle diese Themen auch bei den Delegierten auf dem Tisch landen, bin ich echt froh sagen zu können, dass nach langer Zeit der Selbstorganisation die Delegiertenrunde endlich arbeitsfähig ist. Das sollte sich auch schon bemerkbar gemacht haben, im letzten halben Jahr wurden doch ‘ne ganze Menge Mails von uns an die Plätze verschickt, vollgepackt mit Änderungen, die jetzt auf den Plätzen umgesetzt werden müssen.
Man könnte fast meinen, jetzt da die Delegierten endlich arbeiten, fangen sie mal an alles umzukrempeln. Einfach um mal was zu ändern.
Dem ist nicht so, wir sind auch nur Menschen und zusätzliche Arbeit scheuen wir, wenn sie nicht nötig ist.
Einige dieser Themen wurden durch externe Instanzen (bspw. das Luftfahrtbundesamt) an uns herangetragen, einiges ist uns bei der Bearbeitung anderer Themen aufgefallen (12 in 12). Zum Glück, denn sonst hätte wahrscheinlich irgendwann wie der das LBA auf der Matte gestanden…
Hier ist auch ganz klar zu sagen, dass in der Vergangenheit an einigen Stellen Fehler gemacht wurden. In der Geschäftstelle, in Arbeitsgruppen, im Präsidium usw. So, wie es eben passieren kann, wenn Menschen an Themen arbeiten.
Und jetzt gilt es auch nicht, mit dem Finger auf jemanden zu deuten, sondern wir müssen in produktiver Zusammenarbeit mit dem LBA dafür sorgen, diese Fehler zu korrigieren, damit geltende Rechtslage umgesetzt wird.
Und warum mischen wir uns jetzt da ein? Naja, man muss nicht so weit in die Vergangenheit zurückgehen, um auf die ersten Unfälle zu stoßen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, reißen solche Situationen dann auf einmal ganze Existenzen mit nach unten.
Und dann steht die große Frage im Raum: „Woran hat‘s gelegen? Das fragt man sich nachher natürlich immer, woran es gelegen hat.“
- Und was ist jetzt die Rolle des DFV bei den ganzen Änderungen:
Aufklärung. In diesem Jahr vor allem über Änderungen, die auf euch alle zugekommen sind, um gesetzlicher Rechtslage nachzukommen und finanzielle Risiken zu minimieren. - Kompromisse und Alternativen finden, um diese Änderungen so gering wie möglich zu halten. Für die 12 in 12 Regelungen haben z.B. alle Plätze ein fertiges Dokument erhalten, um die Versicherungsabdeckung zu gewährleisten.
- Versuchen zu vereinfachen und verständlich zu machen. Den AHB-Änderungen lag bspw. eine Zusammenfassung mit Kommentaren bei, um Hilfestellung zu geben.
Auch in dem Wissen, dass trotzdem noch offene Punkte auftauchen werden, an die wir noch nicht gedacht haben. Daher werden wir auch nicht müde, unter jede Mail, jede Veröffentlichung zu schreiben: „wenn ihr Fragen habt oder Hilfe braucht, wendet euch an die Delegierten“, um eure offenen Punkte zu klären.
Die Alternative zu alledem wäre, wir werfen euch die neuen AHBs, Gesetzestexte und Versicherungslücken über den Zaun und wünschen euch viel Spaß damit.
Das ist aber nicht das, was wir wollen und worin wir unsere Aufgabe sehen.
Viele Mails mit offenen Punkten haben uns erreicht und ich hoffe, alles konnte geklärt werden. Vieles davon haben wir aufgegriffen, weiter verteilt oder überarbeitet. Darum ist uns die zentrale Anlaufstelle für Fragen auch so wichtig.
Trotzdem wird sich leider manchmal immer noch lieber mal in der Geschäftsstelle beschwert, man wurde nicht abgeholt und es sind noch Dinge unklar, als einfach wirklich mal bei uns nachzufragen.
Und genauso oft wird noch diskutiert, dass es doch jetzt 10 Jahre alles so gelaufen ist, dann wird’s doch auch die nächsten 10 Jahre auch so gehen …
Und da sage ich: ja. Könnte gut sein, dass es sogar noch 20 oder 30 Jahre so weiterläuft. Das muss dann eben jeder für sich entscheiden.
Mir ist nur eins wichtig: Dass, wenn es doch mal nicht so läuft, sich hinterher keiner fragen muss:
„Woran hat‘s gelegen? Da sagt man – nachher natürlich immer–, fragt man sich, woran es gelegen hat.“
Bei Fragen wendet euch wie immer gerne an eure Delegierten.
Für die Delegierten
Sid (Daniel.klein@dfv.aero)