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Jochen Schweizer begann seine Karriere als Stuntman und erlangte große Bekanntheit durch sein Unternehmen, das Erlebnisse wie Tandem-Fallschirmsprünge als Erlebnisgeschenk populär gemacht hat. Im Jahr 2017 eröffnete er die Jochen Schweizer Arena im Süden Münchens. Die Arena bietet für Firmen und Gruppen einzigartige Möglichkeiten, Veranstaltungen jeglicher Art und Größe durchzuführen. Besucher können im Windtunnel fliegen, auf der perfekten Welle surfen, im Freiluftgelände klettern oder die vielfältigen kulinarischen Angebote genießen.

Interviewer (I): Hallo Jochen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um mit uns zu sprechen. Kannst du uns erzählen, wie du zum Fallschirmspringen gekommen bist?

Jochen Schweizer (JS): Auslöser war ein Erlebnis in der Wüste von Elat, Israel, als ich dort in den 1980er Jahren in einer wahren Höllenmaschine geflogen bin. Ein pensionierter israelischer Airforce Pilot hatte einen alten DC3-Motor auf ein Stahlgestell montiert und in dem senkrecht aufsteigenden Windstrom konnte man in riesigen Anzügen, wie ein Michelin Männchen aussehend, fliegen. Von dort ging es für mich nach DeLand, Florida, wo ich bei „Mad Dog“ eine AFF-Ausbildung absolvierte. Bis heute habe ich circa 1.000 Sprünge gemacht, darunter auch den kombinierten Fallschirm/Bungee-Weltrekord – 1.050 Meter tief aus einem ⁠AS-365 Dauphine Helikopter, mit Abtrennen am oberen Umkehrpunkt des Rebounds.

I: Der Windtunnel der Jochen Schweizer Arena überzeugt mit einer besonders sauberen Luftströmung. Was macht ihn so besonders?

JS: Der Wind in unserem Windtunnel ist besonders laminar, was bedeutet, dass er gleichmäßig und ruhig strömt, ohne Turbulenzen zu enthalten. Diese gleichmäßige Strömung ist entscheidend für ein authentisches und sicheres Flugerlebnis. Firsttimer profitieren von der turbulenzfreien Stabilität des Luftstroms, die ihnen hilft, das Gefühl des freien Falls zu empfinden, während Proflyer eine perfekte Umgebung finden, um ihre Techniken zu verfeinern. Mit unserem Tunnel in der Arena haben wir einen der modernsten und fortschrittlichsten Windkanäle weltweit gebaut.

I: Die Arena hat eine sehr spezielle Architektur. Wurde diese auch vom Traum des Fliegens beeinflusst?

JS: Ja, die Architektur der Arena ist tatsächlich etwas ganz Besonderes. Wenn man die Arena von oben betrachtet, erinnert sie an einen Propeller. Diese Form steht symbolisch für die Dynamik und den ständigen Wandel, den unser Unternehmen lebt. In jedem Bereich der Arena spiegelt sich dieser dynamische Ansatz wider – sei es in unseren Aktivitäten, der Innovationskraft oder dem Streben, immer wieder neue, aufregende Erlebnisse zu bieten. Wir wollen, dass jeder Besuch in der Arena nicht nur ein Erlebnis, sondern ein Schritt in Richtung persönlicher Weiterentwicklung ist.

I: Die Jochen Schweizer Arena bietet neben dem Indoor Skydiving für Proflyer und Privatpersonen auch eine Vielzahl an weiteren Erlebnissen an. Kannst du uns einen Überblick über das Gesamtangebot geben?

JS: Sehr gerne. Unsere Arena ist die wahrscheinlich spektakulärste Eventlocation Europas. Hier trifft Business auf Erlebnis und bietet dadurch ideale Bedingungen für hochkarätige Firmenveranstaltungen jeglicher Art. Die Jochen Schweizer Arena ist aber auch ein Ort für alle, die aktiv etwas erleben möchten.
Unser Ziel war es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich unsere Besucher rundum wohlfühlen und ein einzigartiges Ambiente genießen können. Neben dem Windtunnel und einer stehenden Surfwelle bieten wir einen virtuellen Erlebnisbereich mit verschiedenen VR-Games an. Das Herzstück für Firmenevents ist unser 300 qm großer Eventrotor sowie die weiteren Tagungsräume.
Unser Außenbereich umfasst zusätzlich zu unserer Sonnenterrasse einen 4.500 qm großen Outdoor Park mit Hochseilklettergarten, Flying Fox XL Parcours und Sky Jump. Für unsere kleinen Gäste gibt es einen Abenteuerspielplatz mit Spielturm und Parcours. Darüber hinaus bieten wir ein hochwertiges und gesundes Gastronomieangebot in unserem Restaurant Schweizer’s Kitchen.

I: Die Jochen Schweizer Arena ist als Veranstaltungsort sehr beliebt. Welche Events plant ihr in puncto Windtunnel?

JS: Im März 2025 dürfen wir bereits zum dritten Mal die Deutsche Meisterschaft im Indoor Skydiving austragen, was ein großes Highlight für uns ist. Unsere Infrastruktur entspricht dafür den höchsten Standards und unsere Zuschauerbereiche und technischen Einrichtungen ermöglichen eine reibungslose Durchführung von Meisterschaften.

I: Ihr seid wahrscheinlich das einzige Unternehmen weltweit, das Meisterschaften mit selbst produzierter nachhaltiger Sonnenenergie durchführen kann.

JS: Das ist richtig. Unsere 5,2 Hektar große Photovoltaikanlage wird spätestens im März 2025 vollständig in Betrieb sein und mehr als das Doppelte unseres gesamten Strombedarfs decken. Sie ist durch eine eigene Leitungstrasse direkt mit der Arena verbunden. Dies ermöglicht es uns, unsere Veranstaltungen 100 % nachhaltig und umweltfreundlich durchzuführen, was für die Buchungsentscheidungen unserer Firmenkunden zunehmend an Bedeutung gewinnt.

I: Ihr bietet auch Ausbildungskurse für angehende Windtunnel-Instruktoren an. Was sind die Anforderungen und Inhalte der Instruktorenkurse?

JS: Richtig, wir haben das Thema Instruktorenkurse stark in den Fokus genommen. Dabei bieten wir Spotter A, A+ und B Kurse an. Der Spotter A Kurs vermittelt grundlegende Standards und Techniken, um mit Fluganfängern bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zu arbeiten. Die Teilnehmer lernen, die Luftströmung optimal zu nutzen und eine solide Basis für ihre Flugfähigkeiten zu entwickeln.
Der Spotter A+ Kurs baut auf den Fähigkeiten des Spotter A auf und erweitert die Kompetenzen im kontrollierten Fliegen mit dem Firsttimer. Dabei ermöglicht man dem Fluganfänger beim Taxiflying den Tunnel in größeren Höhen zu erleben, als sie allein sicher fliegen könnten.
Beim Spotter B Kurs liegt der Fokus auf fortgeschrittenen Spotting-Techniken für verschiedene Windgeschwindigkeiten, insbesondere bei High-Speed. Eine abgeschlossene Spotter-A-Ausbildung und weitere fliegerische Trainings sind notwendig. Als Spotter B arbeitest du mit Fliegern auf allen Leveln – vom Anfänger bis zum erfahrenen Sportflieger.
Unsere Instruktorenkurse sind darauf ausgelegt, leidenschaftlichen Fliegern die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, um andere sicher und effektiv im Windtunnel zu begleiten.

I: Wie lange dauert ein Kurs?

JS: Die Dauer unserer Instruktorenkurse variiert je nach Intensität und Stufe des Kurses. In der Regel werden zehn Kurstage auf zwei Wochen verteilt. Während dieser Zeit erhalten die Teilnehmer eine umfassende Ausbildung, die sowohl theoretische als auch praktische Elemente umfasst. Es ist eine intensive Zeit, aber sie bereitet die Teilnehmer hervorragend auf ihre zukünftige Rolle als Instruktor vor.

I: Erhalte ich nach dem Instruktorenkurs eine bestimmte Zertifizierung?

JS: Nach Abschluss des Kurses und Bestehen der Prüfungen erhalten die Teilnehmer eine TI-Zertifizierung. Die Prüfungen bestehen aus drei Teilen: einer theoretischen Prüfung, einer praktischen Prüfung im Windtunnel unter Aufsicht eines Chief Examiners oder Examiners und der Betreuung ihrer ersten eigenen Firsttimer Gruppe, in der sie Fluganfänger von Anfang bis Ende begleiten. Diese umfassenden Prüfungen stellen sicher, dass die neuen Instruktoren bestens auf ihre Herausforderungen vorbereitet sind.

I: Wie wichtig ist die körperliche Fitness für den Instruktorenkurs und welche Fähigkeiten sollten Interessierte noch mitbringen?

JS: Eine gute physische Fitness ist unerlässlich, da die Aufgaben körperlich anspruchsvoll sind. Die Arbeit als Windtunnel-Instruktor erfordert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit, da man im Tunnel selbst aktiv ist und die Kunden unterstützt. Eine gute körperliche Verfassung hilft nicht nur dabei, die täglichen Aufgaben zu bewältigen, sondern trägt auch zur Sicherheit und Effektivität des Trainings bei. Darüber hinaus sollten Interessierte an einem der Kurse vor allem Freude daran haben, mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten. Didaktisches und theoretisches Geschick unterstützen dich bei deinem Wachstum als Instruktor. Gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie die Fähigkeit, sich in einem internationalen Umfeld wohlzufühlen, sind ebenfalls wichtig.

I: Wer sind eure Ausbilder?

JS: Unsere Ausbilder sind wahre Experten auf ihrem Gebiet. Jonáš Kraśa, Chief Examiner von Tunnel School, und Martin Carl, Examiner, leiten unsere Kurse. Jonáš bringt eine langjährige Expertise und Erfahrung mit, während Martin seit der Eröffnung der Arena 2017 Teil unseres Teams ist und sowohl technisch als auch als Instruktor brilliert. Beide sind nicht nur ausgezeichnete Flieger, sondern auch hervorragende Lehrer, die ihre Leidenschaft und ihr Wissen mit unseren Kursteilnehmern teilen. Wir sind stolz darauf, sie in unserem Team zu haben.

I: Kann jeder Windtunnel-Instruktor werden?

JS: Prinzipiell ja. Wenn du eine Leidenschaft für das Fliegen hast und daran interessiert bist, andere zu unterrichten und anzuleiten, ist der Job als Windtunnel-Instruktor genau der richtige für dich.

I: Ihr plant auch ein spezielles Finanzierungsmodell für diese Kurse. Wie kam es zu dieser Idee?

JS: Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kurse für alle, die den Wunsch verfolgen, Windtunnel-Instruktor zu werden, zugänglich sind. Deshalb haben wir ein Finanzierungsmodell mit drei verschiedenen Optionen entwickelt, das es ermöglicht, die Kosten der Ausbildung über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Mit unseren sehr guten Preisen bieten wir Flugbegeisterten eine einmalige Chance, Teil der Windtunnel-Welt zu werden. Alle Infos dazu gibt es auf www.jochen-schweizer-arena.de/tunnel-instruktorenkurs.

I: Vielen Dank, Jochen, für diese ausführlichen und inspirierenden Einblicke. Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg mit euren Instruktorenkursen und nachhaltigen Initiativen.

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