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Interview mit Mike Vetter

Der gebürtige Schweizer hatte sich in Deutschland bereits als Teamcoach einen Namen gemacht, bevor er 2006 nördlich von Berlin mit seinem Unternehmen GoJump durchstartete. 2015 zog er mit seiner Familie nach Kalifornien um. In den USA setzte er seine in Deutschland begonnene Erfolgsgeschichte mit GoJump America fort.

Soeben ist sein erstes Buch erschienen: „Vision & Courage * Die Geschichte von GoJump America * Der amerikanische Traum ist nur ein Traum, solange er Dich nicht umbringt.“

Freifall Xpress: Was bringt einen viel beschäftigten Unternehmer dazu, quasi nebenher so ein umfassendes Buch zu schreiben?

Mike Vetter: Ich hatte mich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, aufzuschreiben, was ich auf meinem Weg erlebt habe. Ich fand, dass es so viel Interessantes zu berichten gab. Und es war mir wichtig, dass meine 4 Kinder noch mehr über ihren Vater erfahren. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich meinen eigenen Vater mit 12 Jahren viel zu früh verloren hatte.

FFX: Wen willst Du mit dem Buch ansprechen?

MV: Alle, die eine Vision in sich tragen, aber vielleicht nicht mutig genug sind, zu wagen, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Oder es versucht haben und weniger erfolgreich waren. Mutig zu sein im Leben ist das wichtigste. Erfolg dabei zu haben, ist allerdings oftmals genug nur dem reinen Zufall geschuldet.

FFX: Warum lautet der Titel „Vision & Courage“, statt „Hard Work & Success“ – Harte Arbeit und Erfolg?

MV: Eine Vision ist der Ursprung eines jeden Unternehmers. Das macht 10% des Erfolges aus. 90% sind dem Mut – „Courage“ – geschuldet, alles zu riskieren und nie aufzugeben. (lachend) Harte Arbeit kommt über viele Jahre gratis mit dazu.

FFX: Im Untertitel des Buches ist der „amerikanische Traum“ erwähnt. Was bedeutet er heute noch für Dich?

MV: In Amerika zu leben, war immer und ist heute noch mein Traum. Es gibt kein anderes Land auf der Welt, in dem eine Erfolgsgeschichte wie GoJump America, innerhalb von nur 5 Jahren möglich wäre. Und es gibt – gerade in der aktuellen Weltlage – für uns als Familie und insbesondere für die Zukunft unserer Kinder keinen besseren Ort zum Leben als den Südwesten der USA.

FFX: Das Buch bietet einige Erklärungen für den geschäftlichen Erfolg von GoJump. Hast Du keine Sorge, dass Mitbewerber Dein Erfolgsmodell kopieren?

MV: Ich hoffe, dass sie es kopieren, da dies unserem geliebten Sport viel Positives bringt und noch viel mehr Menschen durch einen ersten Fallschirmsprung glücklich machen kann.

FFX: Warum sponsorst Du noch immer deutsche Teams, obwohl Dein Lebens- und unternehmerischer Mittelpunkt seit langem in den USA liegt?

MV: Meine Frau Peggy ist aus Berlin. Wir haben 10 Jahre dort gelebt. Zwei unserer Kinder sind in Potsdam geboren. Zudem ist mein Herz immer noch beim Formationsspringen, da ich selbst 12.000 Sprünge absolviert habe und 12-mal Schweizer Meister im 4-er und 8-er Formationsspringen war. Deutschland als Land hat uns als Familie viel gegeben. Dafür bin ich sehr dankbar. Mit der Unterstützung ambitionierter Springer versuche ich zudem dem Sport, dem ich so viel verdanke, etwas zurückzugeben.

FFX: Wie schafft man es, Fallschirmspringen, Familie und Unternehmertum so erfolgreich unter einen Hut zu bekommen?

MV: Gute Frage. Indem man mit einer starken Frau verheiratet ist und sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Insbesondere aber durch möglichst viel Leben im Moment. Das öffnet immer wieder den Horizont für alle Bereiche des Lebens. GoJump America ist wichtig, aber schlussendlich eben nur ein Teil des Ganzen. Das Unternehmen muss auch Raum für anderes lassen, insbesondere für die eigene Familie.

FFX: Welchen Rat würdest Du einem jungen begeisterten Skydiver geben, der ebenfalls davon träumt, Fallschirmsport-Unternehmer zu werden?

MV: Zuerst sollte man ausgiebig den Sport genießen. Möglichst viel und möglichst lange „privat“ Fallschirmspringen. Wenn dann die Begeisterung immer noch vorhanden ist: „Go for it!“ Folge Deinem Bauchgefühl. Wichtig dabei zu wissen: Es gibt einfachere Wege Geld zu verdienen als mit dem Fallschirmsport.

FFX: Welchen Wunsch, privat oder unternehmerisch, möchtest Du Dir gerne noch erfüllen?

MV: Ich würde gerne meinem viel zu früh verstorbenen Vater zeigen, wo sein Sohn heute im Leben steht, und würde ihn zu einem Tandemsprung in Hawaii einladen. Und ich hoffe, dass ich noch möglichst lange, möglichst viel Zeit mit meinen eigenen Kindern verbringen kann.

Die Fragen stellte Peter Schäfer

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