Auf dem Sprungplatz Skydive Sebastian in Florida wird die
Saison im Kappenformationsspringen traditionell mit dem „CF Spring Fling“ begonnen. Diese Veranstaltung ist ein Treffen der weltweiten Kappenformations-Szene und dient der Nachwuchsgewinnung und der Steigerung des Leistungsstandes auf allen Ebenen vom Beginner bis zum Weltrekordhalter.
In den letzten Jahren wurden Flüge, Mietwagen, Unterkünfte und Sprungtickets immer teurer und so erschien es für Springer aus Europa nicht mehr lohnenswert, diesen Aufwand zu betreiben. So wurde im vergangenen Jahr die Idee geboren, ein solches Frühjahrstreffen auch in Europa zu etablieren, um den europäischen Leistungsträgern eine ansprechende Plattform für die Fortentwicklung ihrer Fertigkeiten zu bieten und auch den ambitionierten Nachwuchs auf europäischer Ebene zu entwickeln. Ursprünglich war Nord-Italien als Standort favorisiert worden, aber es stellte sich heraus, dass es in Italien keine Sprungplätze gibt, die die erforderlichen Rahmenbedingungen bieten können.
Letztendlich wurde dann Evora, etwa 80 km östlich von Lissabon, ausgewählt. Dort gibt es zwei Cessna 208 Grand Caravans, die jeweils 18 Springer in die
Luft bringen können. Dieser Platz wird auch von der Elite der CF-Springer aus Katar als Trainingsstützpunkt genutzt und hat sich bewährt. So versammelten sich vom 27. April bis zum 7. Mai dort gut 30 CF-Springer aus ganz Europa, um unter der Leitung von CF-Bundestrainer Peter A. Pfalzgraf vom Luftfahrtverband Berlin/FSC Remscheid und Brian Pangburn vom Weltrekord-Organisationsstab aus den USA das Auftakttraining in diesem Jahr durchzuführen.
In diesem Jahr sollte der Schwerpunkt auf dem Fliegen von 8er und 16er Formationen liegen, da so jeder Teilnehmer den größten Trainingseffekt erhält. Leider ließ sich dies Konzept nicht wie geplant durchführen, da viele der Teilnehmer der vergangenen Europarekord-Versuche nicht gekommen waren. Dafür waren erfreulicherweise neue Leute aus Finnland, Dänemark und Deutschland angereist.
Da die Mehrzahl der Videoleute kurzfristig abgesagt hatte, war die Organisation vor Ort recht anstrengend, konnte aber mit Unterstützung durch den Videomann von Katar, Clash, und Mike Lewis gemeistert werden. Auch einige der Teilnehmer und Yuliya Pangburn fanden sich bereit, gelegentlich Videos zu machen.
Zeitgleich war auch der Leistungskader von Katar dort zum Training unter der Leitung von Mike Lewis, der ebenfalls bei der Organisation der letzten GroßformationsWeltrekorde beteiligt war und zum Urgestein des Kappenformationsfliegens gehört.
Das Camp in Evora kann als Erfolg verbucht werden, da der Nachwuchs viel dazulernen konnte.
Am Ende des Trainings konnten die meisten Teilnehmer sogar ihre erste 17er Formation fliegen und bleiben der Szene hoffentlich länger erhalten. Bleibt nur
zu wünschen, dass auch die Elite Europas künftig solche Gelegenheiten nutzt, damit ein wahrhafter Europarekord in Form eines 49er Diamanten eines Tages
möglich wird. Die Finnen haben schon mal einen nationalen Rekord geflogen, zwei 7er Formationen in einem Sprung.
Peter A. Pfalzgraf