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Der insgesamt 30. Verbands- bzw. Delegiertentag des DFV e.V. fand am 6.11.2022 endlich wieder in Schweinfurt vor Ort statt.

Zum ersten Mal seit der Wahl 2020 trafen die Delegierten und Alternativ-Delegierten persönlich aufeinander und konnten sich ausgiebig kennenlernen. Da wir in den letzten Jahren aber regelmäßig Kontakt mittels Online-Meetings hatten, hatten wir eine gute gemeinsame Basis, und das erste Treffen lief sehr unkompliziert und herzlich.

Nachdem die letzten Jahre von Corona geprägt waren, kehrte 2022 wieder mehr Normalität in den springerischen Alltag auf den Plätzen ein.
Trotzdem musste sich der DFV mit einigen wichtigen Themen beschäftigen, die nicht hausgemacht, sondern externen Umständen geschuldet sind, wie z.B. den höheren Spritpreisen, der beginnenden Inflation, dem Stellenwert der Prävention sexueller Gewalt oder der Digitalisierung. Ein sehr wohl hausgemachtes Thema prägte das Jahr 2022 aber auch, nämlich der Austritt des DFV aus dem DAeC und die daraus folgende Anpassung der Grundstruktur des Verbands. Hierzu zunächst ein Intro.

Eine starke Vertretung der Interessen des Fallschirmsports ist die Aufgabe eines starken Fachverbands auf Bundes- und Landesebene. Diese starke Vertretung auf Bundesebene hat der Deutsche Fallschirmsportverband e.V. (DFV) als Dachverband der Fallschirmsportler seit 1992 neben dem DAeC weiter ausgebaut, einige Meilensteine gesetzt und sich in der Szene etabliert. Der DFV ist bereits seit geraumer Zeit der Beauftragte des Bundesinnenministeriums (BMDV) für die Lizenzvergabe im Bereich Fallschirmsport, Ansprechpartner für das Thema Sicherheit und kompetenter Ansprechpartner zu allen Themen im Bereich der Ausbildung und Organisation von sportlichen Veranstaltungen im Fallschirmsport.

Ein weiterer wichtiger Schritt, um die Interessen der Fallschirmsportler noch besser vertreten zu können, ist die Mitgliedschaft eines starken Verbandes im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Durch diese Mitgliedschaft könnte die Förderung im Breiten- und Spitzensport enorm gesteigert und die verfügbaren Mittel noch besser eingesetzt und weitere Mittel akquiriert werden. Den dafür erforderlichen ersten Schritt hat der DFV im August mit dem Erreichen von 10.000 Mitgliedern bereits eindrucksvoll getan.

Aber auch auf Landesebene wird es immer wichtiger, in den Sportorganisationen, also den Landessportbünden, vertreten zu sein. Traditionell wird dies über die Landesverbände des DAeC ermöglicht, aber nur die wenigsten Mitgliedsvereine des DFV sind dort organisiert. Vor dem Hintergrund der angestrebten Mitgliedschaft des DFV im DOSB, die neben den 10 Tsd. Mitgliedern auf Bundesebene auch den Nachweis einer föderalen Struktur erfordert, wurden im Verlauf des Jahres einige Landesfachverbände gegründet. Diese “DFV-eigenen” Verbände existieren speziell für den Fallschirmsport und sollen als starke Institutionen etabliert werden, um alle Anfragen, Themen und Informationen rund um unseren Sport zu sammeln und die Fallschirmsportler auf Landesebene fachgerecht zu vertreten.

So viel als Intro, nun zum Delegiertentag, dessen wichtigste Punkte wir im Folgenden für euch zusammenfassen möchten. Dank guter Vorbereitungen, auch von technischer Seite, liefen Abstimmungen, Präsentationen und Vorträge an diesem 6. November reibungslos ab. Der Sonntag war prall gefüllt mit verschiedenen Themen, die uns alltäglich auf der Dropzone beschäftigen, aber auch mit Neuwahlen, Berichten, Neuigkeiten, Anträgen usw.
Eröffnet wurde die Sitzung pünktlich um 10 Uhr durch Henning Stumpp mit den üblichen Regularien wie Stimmfestlegung, Feststellung der Beschlussfähigkeit usw.

Es folgten Berichte aus dem Präsidium, aus den Fachreferaten sowie aus der Geschäftsstelle, jeweils vorgetragen von den anwesenden Protagonisten und moderiert vom Präsidenten, der seinen Bericht bereits am Vortag auf der InSiTa in Form einer Strategiepräsentation geliefert hatte. Die ausführliche Vorstellung des Jahresabschlusses 2021 übernahm Schatzmeisterin Rike Kraus, im Anschluss konnte die Aussprache zu den Berichten erfolgen und dem Präsidium Entlastung erteilt werden – einstimmig. Entsprechend leichtgängig verliefen daraufhin die Neuwahlen des Präsidiums. Alle Ehrenamtsinhaber kandidierten erneut, weitere Bewerbungen lagen nicht vor, also kam es zu keinen personellen Veränderungen, die Kandidaten wurden alle einstimmig gewählt.
Im Verlauf der Berichte wurde auch über neue Entwicklungen bei Themen und Projekten informiert: Die Task Force DFS ist seit November 2021 im engen Kontakt mit der DFS, Sprungplatzbetreibern, BAUL und EASA, um die Situation für Absetzfreigaben zu verbessern. Nach aktuellem Stand verbessert sich die Personalsituation der DFS, wenn überhaupt, nur langfristig, kurzfristig wird daher an zusätzlichen Lösungen wie bspw. Blockfreigaben gearbeitet.
Zum Thema Sicherheit im Fallschirmsport wurde die neue Unfalldatenbank vorgestellt, die zukünftig die Meldung von Unfällen vereinfachen und beschleunigen soll. Dabei soll vor allem auch die spätere Auswertung von Unfällen, Ereignissen und Statistiken möglich und allgemein (anonymisiert) verfügbar sein.

Dabei ist die Unfalldatenbank keine Eigenentwicklung, sondern wird in Kooperation mit dem Deutschen Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V. (DHV), dem Deutschen Segelflugverband e.V. (DSV) und dem Deutschen Modellflieger Verband e.V. (DMFV) entwickelt und bereitgestellt.
Nach zwei Jahren Pause konnten dieses Jahr auch wieder die Workshops der Delegierten durchgeführt werden. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung, der es ermöglicht, konkrete Punkte in kleinen Gruppen zu diskutieren und direkt Feedback und erste Ergebnisse einzuholen.
Zumal wir dieses Jahr auch einige der anwesenden Zuhörer mit einbinden konnten, um zusätzliche Meinungen und Sichtweisen zu bekommen.

WORKSHOP: PRÄVENTION SEXUALISIERTER GEWALT IM SPORT AM SPRUNGPLATZ/VEREIN

Bereits am InSiTa Samstag wurde das neue Präventions- und Interventionskonzept vorgestellt. Hier hatte sich bereits im Vorfeld gezeigt, dass eng mit den Plätzen und Vereinen zusammengearbeitet werden muss, um das Konzept auch praxistauglich zu definieren und umsetzen zu können.
Notwendig ist hier vor allem eine Definition, die klar zeigt, was noch „okay“ ist und ab wann die rote Linie überschritten ist. Vor allem, da diese Definition aktuell noch von Person zu Person unterschiedlich sein kann und zu einer Unsicherheit führt, wie das Thema behandelt werden soll.
Der Wunsch ist hier ganz klar, das Konzept für Sprung-, Ausbildungs- und Tandembetriebe herunterzubrechen sowie Guidelines und Werkzeuge für den Umgang mit dem Thema zur Verfügung zu stellen.

WORKSHOP: NEUES FORMAT INSITA

Ziel war es, das Konzept der InSiTa zu modernisieren und auch für ein breiteres Zielpublikum interessant zu machen. Grundlage war, den statischen Ablauf der Vorträge aufzubrechen und mehrere spezifischere Vorträge und Workshops parallel laufen zu lassen. Dadurch könnten mehr Themenfelder abgedeckt werden und auch mehr Interaktivität geboten werden.

Weiterhin sollte die Digitalisierung der InSiTa weiter ausgebaut und verbessert werden, die 2022 schon in Form eines LiveStreams umgesetzt wurde.

WORKSHOP: VERBESSERUNG DER ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN DEN SPRUNGPLÄTZEN/VEREINEN

Während der Arbeit am Thema Landesverbände im Jahr 2022 hat sich deutlich gezeigt, dass eindeutig Bedarf besteht, die Zusammenarbeit zwischen Sprungplätzen und Vereinen zu verbessern und zu intensivieren. Dabei könnten vor allem die Delegierten dazu beitragen, die Kommunikation zu stärken. Als Problem wurde identifiziert, dass die Delegierten aktuell noch nicht ausreichend als Ansprechpartner und Bindeglied zwischen Plätzen/Vereinen und dem DFV gesehen werden.

Um dem entgegenzuwirken, wäre eine verstärkte Präsenz auf den Plätzen sinnvoll, um bei Fragen zur Verfügung zu stehen und die Plätze mit ihren Problemen und Anliegen unterstützen zu können.

WORKSHOP: NEUWAHLEN DER DELEGIERTEN 2023

2023 stehen die Neuwahlen der Delegierten an und auch hier hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass einige Prozesse nicht mehr zeitgemäß sind oder deutlich verbessert werden können. Wir haben festgestellt, dass die Bewerbungsformulare für die Kandidaten im Freifallxpress nicht mehr in die heutige Zeit passen und ein wenig zu aufwendig sind, sprich, das gute Stück ausschneiden, ausfüllen und per Post verschicken bzw. einscannen. Der Wunsch war auch hier nach Digitalisierung wie mit einem Online-Formular auf der DFV Homepage und die aktuellen Delegierten würden sich auch für OnlineMeetings zur Verfügung stellen, damit sich Interessierte informieren und Fragen stellen können. Jedoch gibt es auch hier noch kleine Hürden, die wir im Hintergrund noch klären müssen – also bleibt für das Jahr 2023 erst mal alles wie gehabt, aber wir arbeiten an einer Lösung für 2026.

Unterm Strich kamen durch die Workshops wichtige Themen auf den Tisch, die wir in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und dem Präsidium weiterbearbeiten werden. Natürlich sind uns hier auch eure Sichtweisen und Meinungen wichtig, daher steht euch allen offen, uns zu diesen Themen zu kontaktieren oder aktiv mitzuarbeiten.

Damit seien die essenziellsten Themen des Delegiertentags 2022 zusammengefasst und somit auch ein kleiner Ausblick, was für die kommende Saison alles auf dem Plan steht.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Für die Delegierten (delegierte@dfv.aero)
Sid und Maria

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