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Wir müssen reden …
„Boah, schon wieder Außenlandung, was macht der bloß …“ „Ich konnte mich echt kaum halten, viel zu viel Wind beim Exit …“ Kommt dir bekannt vor? Schon mal gehört, wenn es ums Absetzen geht?
Und umgekehrt sind manche Pilotinnen und Piloten auch nicht zimperlich, rund ums „Deppenwerfen“. Vielleicht sollten wir einfach mehr miteinander reden? Denn Fakt ist, niemand will den Steigflug und alles rund ums Rausspringen schwierig oder gar gefährlich machen!
Stichwort „Weight and Balance“ im Flugzeug: Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere an Flugunfälle wegen verrutschter Ladung? Tja, im Fallschirmsport sind wir die Ladung. Deswegen sollten auch wir nicht verrutschen. Anschnallen gehört selbstverständlich dazu, aber auch das kompakte, aufrechte Sitzen ist Bestandteil einer vernünftigen Beladung. Es geht halt auch darum, dass, wenn es mal nicht rund laufen sollte beim Start oder beim Flug, nicht zusätzliche Probleme entstehen. In solchen Fällen haben die Frauen und Männer vorn links echt genug zu tun!
Wir wollen schnell nach oben und (Flug-)Zeit ist Geld. Also die banalen Dinge einfach beherzigen: Zügig einsteigen und anschnallen, wenn der Flieger läuft. Und während des Steigflugs möglichst nicht zu doll durch den Flieger klettern. Diese Aktionen müssen immer ausgeglichen werden und kosten halt Zeit. Der 2-Minuten-Hinweis reicht in der Regel komplett aus, um aufzustehen, noch mal alles zu checken etc. Ab dem Zeitpunkt weiß die Pilotin oder der Pilot auch, dass es unruhig wird und ist darauf eingestellt.
Apropos unruhig: Natürlich kann man mit den „Diver Drivern“ gern abklatschen. Aber vielleicht kurz vorher schauen, ob gerade am Funk gequatscht wird oder wie wild an Knöpfen gedreht oder am Gas rumhantiert wird. Ist dann definitiv nicht die beste Gelegenheit. Wir Springerinnen und Springer scheinen eine natürliche Begabung dafür zu haben, genau dann Fragen zu stellen, wenn gefunkt werden muss. Auch hier: einfach kurz gucken, ob es passt und nicht laut losquatschen.
Wir wissen alle, wie sich unser Flugverhalten oder das unseres Schirms je nach Situation verändert. Schon mal daran gedacht, wie sich das Flugverhalten einer auf minimalsten Widerstand getrimmten Aluröhre verändert, wenn z.B. fünf Leute draußen dranhängen und wild mit Armen und Beinen wedeln? Vielleicht auch ein Punkt, den man bei Exitübungen am Boden ansprechen könnte? Soll nicht heißen, hektisch aus dem Flieger zu fallen, aber vielleicht auch nicht stundenlang in der Tür zu stehen, weil der linke Zeh irgendwie falsch steht.
Ach, und laaangweilig, ich weiß, aber der Hinweis sei trotzdem gestattet: Liebe Wingsuiter: Das Leitwerk ist näher als Du denkst. Abtropfen, klein machen, diven, kugeln – was auch immer. Aber auf gar keinen Fall in der Tür hochspringen und gleich groß aufmachen!! Wissen wir alle, klar, aber schadet ja auch nicht, es noch einmal zu hören und sich zu vergegenwärtigen.
Spaß gehabt, Punkte gekloppt, entspannte Schirmfahrt und dann die Erkenntnis: Der Platz ist weg. Der Absetzpunkt passte so gar nicht. Statt vor sich hinzugrummeln und beim Packen darüber zu mosern: Sag es Deinem Kutscher, damit er es korrigieren kann! Woher soll er es denn sonst wissen? Aber es reicht, wenn es eine Person sagt, es muss nicht jeder von uns hinrennen 😉 Und vielleicht hatte der „komische“ Absetzpunkt auch seinen Grund? Wolken, Freigabe, Verkehr??
Übrigens kann man auch VOR dem Sprung kurz darüber schnacken, wo man abgesetzt werden möchte, sich über die Höhenwinde informieren etc. Und bei „grün“ darf unsereiner auch noch gucken, ob es passt und wirklich unter uns alles frei ist.
Es gäbe sicherlich noch mehr Kleinigkeiten anzumerken, aber am Ende bleibt es dabei: Wir müssen reden.
P.S.: Und schönen Gruß an den Tandemausbilder, der unkontrollierter Passagier spielte und mal eben am Gas beim Steigflug spielte – macht Piloten mächtig wach.

Astrid Beste

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