Die aktuellen Nachhaltigkeits- und Umweltschutz-Diskussionen gehen auch an vielen Fallschirmspringern nicht spurlos vorbei. Naturgemäß ist unser Sport nicht ohne den Verbrauch von Ressourcen, sprich Treibstoff, und die Emission entsprechender Abfallprodukte, sprich Abgase, möglich. Alltags- und springertaugliche batteriebetriebene Flugzeuge werden nach heutigem Wissensstand wohl noch geraume Zeit auf sich warten lassen.
Die Mitarbeiter und Mitglieder von Skydive Colibri haben sich daher in den vergangenen Monaten mit grüner Überzeugung und Zielstellung zusammengetan, um sich eine Kompensationsmöglichkeit für das eigene sportliche Tun zu überlegen. Als ersten Schritt haben wir uns angeschaut, wie groß der vereinsweite CO2-Footprint zu Buche schlägt. Überraschenderweise ist dieser gar nicht so groß wie befürchtet, für den Verbrauch und die Abgase unserer Porter fügen wir der jährlichen deutschen Gesamtbilanz lediglich einen niedrig zweistelligen Pro-Kopf-Verbrauch hinzu. Fallschirmspringen ist also definitiv nicht der umweltschädliche Sport, als den ihn einige Zeitgenossen und vermutlich Nichtspringer gerne hinstellen möchten.
Neben den Abgasen und dem Kerosin-Verbrauch verfügen unsere Absetz-Flugzeuge jedoch noch über einen unbestreitbar weiteren umweltrelevanten Nerv-Faktor – das Fluggeräusch. Trotz unserer idyllischen Lage sind auch entfernter gelegene Bewohner der umliegenden Gemeinden immer gut informiert, wann wir unserer Leidenschaft nachgehen. Das hat in der Vergangenheit zu einigen auch nicht so verständnisvollen Gesprächen und Diskussionen geführt.
Wir haben uns daher entschieden, künftig die genannten Faktoren zusammenzufügen und Hand in Hand mit der Gemeinde Thalmässing nach sinnvollen Umwelt-Kompensations-Projekten zu fahnden. Bürgermeister und Volksvertreter werden über das Jahr hinweg Projekte identifizieren und vorschlagen, die der Verein Colibri mit einem kleinen Aufschlag auf die Sprungtickets finanziell unterstützen und durch Subbotnik-Tage tatkräftig umsetzen helfen kann. Wir versprechen uns davon, dass unsere Mitglieder mit noch ruhigerem grünen Gewissen ins Flugzeug steigen werden und wir alle mit den Bürgern unserer Umgebungsgemeinden in Gesprächen die Schönheit und Umweltnähe des Fallschirmsports in den Mittelpunkt stellen können.
Gunnar Ritzmann