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Eine sehr besondere und bisher einmalige Saison neigt sich dem Ende entgegen. Bevor es aber an die Vorbereitungen für die zahlreichen Jahresabschlussfeiern geht, konnten wir Speed Skydiver die letzten sehr schönen Wochen des Jahres nutzen. Nachdem alle nationalen und internationalen Wettbewerbe, inklusive der Mondial in Russland, verschoben oder abgesagt wurden, konnten rund um den September noch einige Nationals durchgeführt werden. Auch standen zwei internationale Competitions auf dem Plan. Die jährliche ISSA World Series wurde, aufgrund der eingeschränkten Reisemöglichkeiten, in diesem Jahr nicht durchgeführt. Somit verbleibt das begehrte Schwert noch ein Jahr länger in deutscher Hand. Trotz der besonderen Herausforderungen, die wir alle in diesem Jahr zu meistern hatten, konnten dennoch herausragende, sportliche Höhepunkte erreicht werden.

Der erste Höhepunkt fand bei perfekten Wetter- und Windbedingungen am 19. und 20. September in Teuge / Niederlande statt. Hier sprang der Belgier Luc Maison einen neuen Weltrekord von 506,35 km/h! Dieser liegt „nur“ 0,04 km/h über dem aktuellen deutschen Rekord von Moritz Friess (FSC Remscheid) aus dem Jahr 2019. Ich selbst (FSC-Schwaben) konnte trotz einer soliden Leistung meine bisherige Bestleistung von 495 km/h nicht steigern, war aber mit dem 2. Platz mehr als zufrieden. Besonders hervorzuheben ist die Leistung des Newcomers Thorsten Morhaus (Southsidebase). Bei seinem ersten Speed Wettbewerb (kostet natürlich Bier!! ;-)) erreichte Thorsten den sehr guten 5. Platz und eine persönliche Bestleistung von 473,53 km/h! Damit knüpft er an das extrem hohe Niveau Deutschlands im Speed Skydiving an.

Der zweite Höhepunkt folgte direkt am Wochenende darauf bei der ersten Virtuell Worldwide Speed Skydiving Competition. Ausgerichtet von Engenio Cinraua, mit Unterstützung des Bay Area Skydiving Club aus Kalifornien, konnten sich weltweit Speed Skydiver vom 25. bis 27. September messen. Ein auf dem sportlichen Ehrenkodex basierender Vergleichswettkampf, bei dem die Teilnehmer die benötigten Sprünge an ihrer eigenen Dropzone absolvieren konnten, wurde erstmals durchgeführt. Bei diesem neuartigen Format, zeigten auch drei deutsche Teilnehmer ihren aktuellen Trainingsstand. Matthias Kraft (Skydive Westerwald) erreichte den sagenhaften 4. Platz mit dem schnellsten Sprung von 490,44 km/h und Martin Gantert (FSC Bruchsal) kommt mit seinen 442,62 km/h auf den 9. Platz noch unter die Top 10. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen an diesem Wochenende in Deutschland durften auch zeitnahe Trainingssprünge (max. 4 Stück) eingereicht werden, um die Wertung zu vervollständigen. Da auch in anderen europäischen Ländern sowie in Australien die Bedingungen einen Sprungbetrieb nicht zuließen, hat sich der Veranstalter dazu entschieden, statt der planmäßigen 8 Runden nur die schnellsten 4 zu werten, um allen Teilnehmern eine faire Chance zu ermöglichen. Ich erreichte bei diesem neuen Format, wie bereits eine Woche zuvor, den 2. Platz direkt hinter dem aktuellen Weltrekordhalter Luc Maison aus Belgien.

Der nun letzte Höhepunkt dieser Saison ließ nicht lange auf sich warten, denn bereits eine Woche später, vom 2. bis 4. Oktober fanden bei sehr stürmischen Bedingungen die offenen italienischen Meisterschaften in Fano statt. Als einziger deutscher Teilnehmer nutzte ich die Gelegenheit, mich noch einmal unter Wettbewerbsbedingungen einer Herausforderung zu stellen. Auf Absetzhöhe hatten wir das Wochenende über konstant 60 Knoten Wind, was es sehr anspruchsvoll machte, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Mit drei neuen persönlichen Bestleistungen und dem schnellsten Sprung von 503,06 km/h erreichte ich einen Wettbewerbsschnitt von 495,86 km/h. Hiermit wurde bewiesen, dass es auch unter sehr schwierigen Bedingungen möglich ist, ein hohes Leistungsniveau abzurufen, zumindest wenn der Kopf mitspielt. 🙂

Durch die in dieser Saison gezeigten Leistungen konnten alle deutschen Speeder aufzeigen, dass wir für das nächste Jahr sehr gut aufgestellt sind und wenn eine „normale“ Wettbewerbssaison 2021 stattfinden wird, definitiv mit uns zu rechnen ist. Bis dahin nutzen wir die noch verbleibende Vorbereitungszeit für unser Training und freuen uns, auch nächstes Jahr ganz vorne mit dabei zu sein.

Marco Hepp (FSC-Schwaben)

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