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Warum gerade jetzt eine Mitgliedschaft im DFV wichtig ist

Viele Springer hören in folgender Situation bewusst das erste Mal vom DFV: Frisch die Lizenzprüfung bestanden und auf der Suche nach einer entsprechenden Haftpflichtversicherung. Wir alle kennen die zwei Optionen, die man dann vergleicht …und ja, man vergleicht. Wüsste man als Frischlizenzler, was alles hinter dem DFV steckt, wäre die Entscheidung wahrscheinlich sehr schnell ohne jeglichen Vergleich gefallen und gleichzeitig die DFV-Mitgliedschaft abgeschlossen worden. Es ist aber schwer, die ganze Arbeit und Initiative hinter den Kulissen zu greifen, wenn man noch nicht lange in der Springerwelt unterwegs ist. Insbesondere in der aktuellen Zeit passiert unfassbar viel seitens des DFV, der es uns möglich macht, wieder an unseren Plätzen zu springen (hoffentlich bald bundesweit). Vor wenigen Wochen dachte man noch, dass die Saison vielleicht sogar schon gelaufen ist und wenige Tage später saß man mit (u.a.) Mundschutz und Handschuhen im Flieger. Danke dafür an die Sprungplatzbetreiber und alle, die sich eingesetzt haben, insbesondere an unseren Verband, den DFV.

Wie gut ein System wirklich ist, zeigt sich erst bei einer Belastungsprobe. Die hoffentlich langsam zu Ende gehende Corona-Pandemie kann man zu Recht als Belastungsprobe bezeichnen. Praktisch alle sportlichen Aktivitäten mussten eingestellt werden. Neben den teilweise existenzbedrohenden finanziellen Ausfällen auf Seiten der Sprungplatzbetreiber, die unseren schönen Sport und somit jeden Springer auch nach der Wiedereröffnung noch schwer beeinträchtigen können, gab es weitere Argumente, die Sprungplätze unter Beachtung entsprechender Sicherheitsvorschriften baldmöglichst wieder zu öffnen. Was aber nützen die besten Argumente, wenn man nicht zu Wort kommt? Gerade daher ist eine möglichst starke Interessensvertretung unabdingbar. Der DFV mit seinen Gremien hat in dieser Krise aus unserer Sicht hervorragende Arbeit geleistet. Dass dies überhaupt möglich war, lag an einer vorausschauenden und sehr fleißigen Verbandsarbeit, die unter anderem die Integration des nationalen Fallschirmsports innerhalb der Strukturen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) gefestigt hat. Die Interessenvertreter des DOSB haben sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene einen direkten Draht zu den politischen Entscheidungsträgern. Sie haben ein gewichtiges Wort mitgeredet, als es um den Wiedereinstieg in diverse Sportarten ging. Das taktische Vorgehen, zunächst den Spitzensport, dann den Breitensport und zuletzt die kommerzielle Variante (Tandem) zu erlauben, war und ist der einzig sinnvolle und gangbare Weg für die Wiedereröffnung. Jegliche andere Argumentation, so hart dieses Vorgehen auch für die betroffenen Tandembetriebe sein mag, wäre uns in Berlin mit einiger Wahrscheinlichkeit um die Ohren gehauen worden. Somit muss dem DFV für seine langfristige Planung und auch seine umsichtige Arbeit in der Corona-Krise Dank und Anerkennung gezollt werden. Nur nebenbei bemerkt gibt es noch zahlreiche Sportarten, die bis heute nicht trainieren können wie z.B. Ringen, Boxen etc. Das Laufen, Rollen und Fliegen mit langen Ärmeln, Handschuhen und MNS ist für uns Sportler ein mehr als guter Kompromiss, um endlich wieder mit dem Training beginnen zu können, und funktioniert ganz problemlos in der Praxis.

Was ein wenig schade ist, dass dieses Jahr beide Deutsche Meisterschaften (sowohl Indoor als auch Outdoor) ausgefallen sind und wir Sportler somit kein wirklich konkretes Ziel auf nationaler Ebene haben. In unserer Coaching-Funktion und im Dialog mit anderen Teams merken wir, dass dadurch viele Springer ihre Trainingspläne in dieser Saison eingedampft haben. Wir sollten dabei aber nicht vergessen, dass das Training und die Teilnahme an solchen Wettkämpfen eine Vorbildfunktion für die Nachwuchsspringer sind. Hier wäre zu überlegen, ob das dezentrale Format des bundesweiten 2ers auch als dezentraler Wettbewerb in den verschiedenen Disziplinen ausgetragen werden kann – unter der Flagge eines „Corona Cups“. Denn die Nachwuchsarbeit ist elementar wichtig, um auch in Zukunft neue DFV-Mitgliedschaften zu verzeichnen.

Die Mitgliedschaft in einer Interessengemeinschaft wie dem DFV bzw. dem DAeC sollte aus unserer Sicht obligatorisch sein, wenn man als Springer in Deutschland von der Verbandsarbeit profitieren will. Es sollen hier nur beispielhaft ein paar Punkte genannt werden, welche Vorteile der DFV erbringt:

  • Sport- und Nachwuchsförderung
  • Interessenvertretung unserer Sportart bei zuständigen Ministerien und Behörden, ohne die die Ausübung unseres Sports viel schwieriger wäre
  • Organisation von kostenfreien Weiterbildungen, die für eine sichere Ausübung unseres Sports wichtig sind (und die damit verbundene breite Akzeptanz)
  • Das Magazin “Freifall-Xpress”, das uns bundesweit über unseren Sport auf dem Laufenden hält
  • Aushandlung günstiger Versicherungen
  • uvm.

Aktuell sind schätzungsweise nur 60% der aktiven Fallschirmspringer Mitglied im DFV. Aber gerade für unsere Sportart ist es so wichtig, eine starke Interessenvertretung zu haben. Da ist es doch verwunderlich, dass z.B. der Deutsche Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verband oder der Cheerleading Verband Deutschland viel mehr Mitglieder aufweisen als der DFV. Wenn man zusätzlich sieht, wie viele Springer aktuell ihr Material online verkaufen wegen Hobby -Aufgabe, ist zu befürchten, dass unserem Sportverband mit etwas mehr als 6000 Mitgliedern irgendwann die Luft ausgeht. Zusammenhalt ist angesagt in dieser Zeit. Also unterstützt nicht nur „Your Local Dropzone“, sondern auch „Your National Association“.

Team SKYNAMITE

Dt. Nationalteam 4er FS Frauen

Fotos: Ralph Wilhelm

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