Anzeige

HTML Code here

Am 17.11. fanden der 28. Verbandstag des DFV e.V. und der 9. Deutsche Fallschirmspringertag (DFT) der BKF im Anschluss an die InSiTa 2019 statt. Beide Veranstaltungen werden kombiniert und sind landläufig als Delegiertentag bekannt. Daher bleibe ich der Einfachheit halber bei diesem Begriff. Vorweg zwei Hinweise: Zum einen, wenn ich in diesem Artikel von Delegierten spreche, sind auch immer die Alternativ-Delegierten gemeint. Bei Abstimmungen sind die stimmberechtigen Delegierten gemeint. Zum anderen ist dieser Artikel eine Zusammenfassung der wichtigsten Themen, die zum größten Teil nur angerissen werden. Alles in vollem Umfang auszubreiten, würde den hier möglichen Rahmen sprengen. Falls ihr also mehr Informationen wollt, etwas nicht versteht oder euch Themen weiterführend interessieren, fragt einfach nach!

Erstmalig dieses Jahr fand schon Freitagabend die Delegierten-Fachtagung statt. Inhalt dieser Tagung war es, Themen aus 2019 zu diskutieren, den Delegiertentag vorzubereiten und einfach mal zu quatschen, um den persönlichen Kontakt zu stärken. Obwohl der Termin nicht optimal war – das InSiTa-Wochenende ist ja schon so ziemlich vollgestopft –, waren zahlreiche Delegierte anwesend, und der Austausch lief wie von selbst. Hier hat sich auch deutlich gezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt im Gegensatz zu E-Mail-Ketten ist.

Die Einführung der Delegierten-Fachtagung ist aus unserer Sicht erfolgreich und wir werden das Konzept weiter etablieren. Der Termin ist noch so zu optimieren, so dass möglichst viele Delegierte anwesend sein können.

Zusätzlich fand auch dieses Jahr wieder eine Delegierten-Runde am Sonntagmorgen statt, um wichtige Punkte kurz zu besprechen. Ein kurzes Briefing vor dem Delegiertentag, das auch weiterhin fester Bestandteil des Programms bleiben wird.

Neben den Regularien (Begrüßung, Feststellung Beschlussfähigkeit usw.) erfolgten zunächst die Tätigkeitsberichte 2019 des DFV- und BKF-Präsidiums sowie der Referenten und Bundestrainer (BT).

Erster Schwerpunkt war die Professionalisierung des Fallschirmsports. Hintergrund ist der Versuch, eindeutige und nachvollziehbare Strukturen zu schaffen sowie Fördermittel von Bund und Land zu bekommen. Um das zu bewerkstelligen, müssen neue Strukturen geschaffen werden. Dazu gehört bspw. die Einführung von Trainier- und Stützpunkt-Strukturen, Besetzung neuer Referentenstellen und vor allem verdammt viel Papierkram.

Daher kann seit 2019 die Trainer-C-Lizenz auch über den DFV erworben werden. C-Trainer kann jeder werden, der die Berechtigung zum konventionellen Lehrer hat. Für die B-Trainer-Lizenz werden entsprechende Lehrgänge in 2020 angeboten.

Auch konnten die ersten Referentenstellen besetzt werden, allen voran Good Governance. Dazu gab es in den vergangenen FFX-Ausgaben ja schon einige Artikel.

Die Digitalisierung war 2019 ein weiteres wichtiges Thema und wird auch 2020 weitergeführt. Dabei wurden bereits die ersten Ergebnisse präsentiert, unter anderem die vereinfachte Online-Anmeldung zur InSiTa und dass die Teilnahmebestätigungen nicht mehr in Papierform ausgegeben werden müssen. Den enormen Zeitgewinn, der dadurch am Samstag-Abend entsteht, kann wohl jeder InSiTa-Teilnehmer bestätigen.

Aber das ist nur die Spitze des Eisberges, zukünftig sollen nach und nach Wahlen, Berechtigungen, Nachweise und Befähigungen ebenfalls in elektronischer Form verwaltet werden. Außerdem kann jeder Springer zukünftig seine persönlichen Daten selbst online pflegen. Dazu steht als Nächstes der Relaunch der DFV-Homepage an. Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen möchte, kann das auf neu.dfv.aero jederzeit tun. Wichtig ist, hierbei handelt es sich um einen Arbeitsstand und (noch) nicht um den offiziellen Auftritt des DFV.

Im Anschluss an die fachlichen Themen wurde ein letztes Mal der Kassenbericht von Mo präsentiert, der wie üblich ohne Beanstandung war. Entsprechend wurden das DFV-Präsidium und der BKF-Vorstand einstimmig von den Delegierten entlastet. Daher auch noch mal ein Dank an die zahlreichen Beteiligten für die viele geleistete Arbeit!

Auch 2019 standen personelle Veränderungen an, die alle durch die Delegierten einstimmig bestätigt wurden:

  • BT Artistik: Daniel Lamberty
  • BT Wingsuit: Florian Kaschuba
  • BT Indoor Formation Skydiving: Thomas Spielvogel
  • BT Indoor Artistik: Boris Nebe
  • Referentin Good Governance: Susanne Kuhnert (nach Satzungsänderung, siehe unten).

Außerdem wurde das DFV-Präsidium neu gewählt. Einzige Veränderung ist das Ausscheiden von Mo Lang-Dahlke (letztes DFV-Gründungsmitglied) nach 28 Jahren als Schatzmeisterin, dieser Posten wird zukünftig von Rike Kraus eingenommen. Der Rest der Truppe macht weiter wie bisher. Auch hier fiel die Wahl durch die Delegierten einstimmig positiv aus. Entsprechend stellte Rike als erste Amtshandlung den Haushaltsplan für 2020 vor, der durch die Delegierten angenommen wurde.

Hauptverantwortlich durch Björn Korth wurde eine Neufassung der DFV-Satzung geschrieben. Eine Neufassung deswegen, weil diese sich formal einfacher handhaben lässt (Empfehlung des Amtsgerichtes) als viele kleine Änderungen. Dazu gehörten zunächst einige formale Aktualisierungen und Anpassungen der Grundsätze (entsprechend heutiger Gegebenheiten, Formulierungen und Vorgaben). Wichtigste Punkte sind aber die Aufnahme von Indoor-Skydiving in den DFV, die Möglichkeit für Kurzmitgliedschaften im DFV sowie die Referentenstelle für Good Governance. Entsprechend den Satzungsänderungen mussten auch Verbands-, Geschäfts- und Finanzordnung angepasst werden. Hier wurden ebenfalls Referentenstellen ergänzt (Good Governance für BKF, Delegierten-Sprecher, Indoor usw.) und die Möglichkeit für elektronische Wahlen (im Zuge der Digitalisierung) eingefügt. Diese Änderungen bzw. Neufassungen wurden allesamt durch die Delegierten bestätigt. Die Satzung wird jetzt dem Amtsgericht vorgelegt, und sobald eine positive Rückmeldung vorliegt, wird diese in Kraft treten und veröffentlicht.

Als nächster Punkt fanden die seit einigen Jahren etablierten Workshops statt, in denen aktuelle Themen durch die Delegierten bearbeitet wurden. Themen waren dieses Jahr die Fortsetzung von „Delegiertenarbeit 4.0“ und „Verbandskommunikation im Zeitalter der Digitalisierung“. Außerdem die zwei neuen Themen „Zukunft & Durchführung von Landesmeisterschaften“ und „Tagungsstruktur DFV e.V. & BKF sowie Arbeits- & Projektgruppen“.

Themen bei den „Delegierten 4.0“ waren die anstehenden Neuwahlen und die Möglichkeiten, die Wahl transparenter zu gestalten, um die Chancen für „unbekanntere“ Kandidaten zu erhöhen. Außerdem gibt es dringenden Bedarf, die Kommunikation der Delegierten eines Bundeslandes untereinander zu verbessern, um bspw. Stellvertreter-Regelungen zu optimieren. Hier werden wir versuchen, bis zur Wahl 2020 einige Konzepte zu erarbeiten und auch schon umzusetzen.

„Digitalisierung“ befasste sich mit der Optimierung der bereits umgesetzten Konzepte (siehe oben) sowie mit der Erarbeitung dringend benötigter Funktionen. Dazu gehören eine einfache Navigation und das einfache Finden von Inhalten auf der neuen DFV-Homepage, genauso wie die einfache und anonyme Meldung von Unfällen. Damit wird unter anderem auf die Ereignisse der letzten Saisons reagiert, um die Analyse von Risiken zu verbessern und die Sicherheit unseres Sports zu erhöhen.

Wettbewerbe im Generellen wurden durch den Workshop „Landesmeisterschaften“ behandelt. Hier wurde ein Rückgang der Resonanz bei Wettbewerben festgestellt. Um dem entgegenzuwirken, sollten abgehaltene Wettbewerbe besser und nachhaltiger publiziert werden. Außerdem könnte die Durchführung von „Spaß“-Wettkämpfen (bspw. Ziel- und Landeswettbewerbe auf einfachem Level, Scrambles usw.) das generelle Interesse am kompetitiven Springen erhöhen.

Probleme wurden auch bei den „Tagungsstrukturen“ erkannt. Durch die größere Teilnehmerzahl (bspw. durch die neu ernannten Referenten) sowie zunehmende Anzahl und Komplexität der Themen reichen die angesetzten Zeiten oft nicht aus, um Diskussionen in nötiger Tiefe zuzulassen. Daher könnte z.B. die Auslagerung größerer Themen in Arbeitsgruppen, die Erhöhung der Präsenztermine oder die Einbindung digitaler Medien helfen, Themen besser zu bearbeiten und Ressourcen effektiver zu nutzen.

Wie immer stand auch die Vergabe von Wettbewerben an, dieses Mal für 2021. Für die Indoor-DM bewarb sich erneut die Jochen-Schweizer-Arena in München, die als einziger Bewerber einstimmig angenommen wurde. Für die Outdoor-DM konnte bisher leider kein Bewerber gefunden werden, hier wurde die Auswahl an die BKF übergeben. Die DMs für Zielspringen, Speed Skydiving und Canopy Formation wurden vorbehaltlich an den Fallschirmclub Remscheid vergeben, da noch nicht alle notwendigen Informationen verfügbar waren. Die finale Vergabe erfolgt hier nach einer Nachprüfung durch die BKF. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass die ESL Finals 2020 in Belgien ausgetragen werden.

Zu guter Letzt wurde über den Antrag abgestimmt, Mo Lang-Dahlke zur Ehrenpräsidentin des DFV zu ernennen und damit ihre lange Arbeit für die Mitglieder im DFV-Präsidium zu würdigen. Der Antrag wurde durch die Delegierten einstimmig angenommen. Damit bleibt uns nur, noch mal unseren Dank auszusprechen für das Engagement, die Arbeit und jedes Jahr viele, viele Zahlen beim Delegiertentag, mit denen wir uns nie bis ins Detail beschäftigen mussten, weil wir immer wussten, Mo hat alles im Griff und ihre fähigen Finger darauf 😉
Danke Mo!

Für die Delegierten (delegierte@dfv.aero)

Sid, Delegierter Hessen

0 Shares

Categories

Anzeige

HTML Code here