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In Anbetracht der zunehmenden Kappenkollisionen in letzter Zeit und der mir zugespielten Videos mit Beinahe-Kollisionen, die nur durch schnelle Reaktionen und/oder mit viel Glück noch glimpflich ausgingen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, mich über dieses sehr heikle Thema kurz zu äußern.

Eine der häufigsten Unfallursache im Fallschirmsport ist weltweit die Schirmfahrt und die darauf folgende Landung.

Die möglichen Gründe und Erklärungen hierfür sind:

  • Absetzflugzeuge sind und werden immer schneller
  • Deutlich höhere Sprungfrequenz in den letzten Jahren
  • Priorität liegt hauptsächlich auf dem freien Fall, nicht auf Schirmfahrt und Landung
    • viele vergessen dabei, dass die „heiße Phase“ des Sprunges ab der Einleitung der Schirmöffnung bis zur Landung stattfindet und deshalb NICHT der freie Fall im Vordergrund stehen sollte
    • Exit-Attrappen, Rollbretter und Indoor Skydiving simulieren uns in minutenlanger, präziser Vorbereitung die anstehenden Sprünge, jedoch gibt es keinerlei Simulationen für Schirmfahrt und Landung
  • überforderte Piloten aufgrund zu kleiner Kappen
  • High-Performance-Landungen über 90° im regulären Sprungbetrieb

WARUM sind High-Peformance-Landungen mit Drehungen über 90° im regulären Sprungbetrieb nicht angebracht?

Die obersten Prioritäten bei Einleitung einer HP-Landung sind, in der richtigen Höhe zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Windstärke und Windrichtung spielen zusätzlich eine sehr wichtige Rolle. D.h. Springer haben kurz vor Einleitung ihrer beschleunigten Landungen einen Tunnelblick und führen die nötige Luftraumkontrolle nicht ausreichend bis gar nicht durch. 

Bei einem Hop & Pop-Sprung stellt dies weniger eine Gefahr dar, da eine geringere Anzahl an Schirmen auf evtl. gleicher Höhe unterwegs sein könnte als beispielsweise bei einem 6er, 8er oder 12er Freefly-Sprung.

Die einzig logische Konsequenz sollte daher sein:

KEINE High-Performance-Landungen mit Drehungen ÜBER 90° im regulären Sprungbetrieb.

Seit mehreren Jahren gehen professionelle und bekannte Sprungplätze mit sehr gutem Beispiel voran und gestatten keine High-Performance-Landungen mit Drehungen über 90° im regulären Sprungbetrieb.

Um weitere Unfälle zu verhindern und unsere Sprünge sicherer zu machen, ist es an der Zeit, unsere Denkweise und unser Verhalten vor, während und nach unseren Sprüngen zu überdenken und dementsprechend anzupassen. Es ist 5 vor 12.

Tobi Scherrinsky

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