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Auf dem Sprungplatz Skydive Sebastian in Florida wurde die Saison 2019 im Kappenformationsspringen mit dem inzwischen Tradition gewordenen Spring Fling begonnen. Diese Veranstaltung ist ein internationales Treffen der weltweiten Kappenformations-Springer-Gemeinschaft und dient zur Steigerung des Leistungsstandes auf allen Leistungsebenen vom Beginner bis zum Weltrekordhalter. Es waren 153 Teilnehmer aus zwölf Nationen angereist. Neben Sprüngen in verschiedenen Formationsgrößen wurden auch Weltrekorde organisiert.

Der erste Weltrekord war ein 37er Sequenzsprung, Klasse G-2 / Performance Records, Category: General, Group: Large Formation Sequential Records – Canopy Formation mit zwei Formationen am 14. März. Noch am Abend desselben Tages wurde ein Nachtsprungrekord Category : Night, Group / Type: Largest Formation Records – Canopy Formation mit 36 Springern geflogen.

Dieser Rekord war ausgezeichnet organisiert. Jeder Teilnehmer trug einen weißen Overall, der an Armen und Beinen mit roten und weißen LED-Leisten besetzt war und einen Strahler auf dem Helm, der den Schirm ausleuchtete. Das Spektakel war vom Boden aus erstklassig zu verfolgen. Beeindruckend war vor allem die Länge des Absetzvorganges. 38 Springer verließen die Absetzflugzeuge im Abstand von ca. 3 Sekunden. Damit zog sich der Exit über gut 4 km hin. Die Formation wurde recht zügig aufgebaut und als sie komplett war, wurden an den Seiten und am unteren Ende der Formation Goldregenwerfer gezündet, was einen ganz besonderen Anblick bot. Die Erfahrung der Teilnehmer reichte von einem Jahr in der Disziplin bis hin zum Weltrekord-Teilnehmer.

Ein POPS-Rekord (Parachutists over Phorty Society) in Form einer 42er Box gelang nicht. Bei der Organisation wurde keine Auslese nach Leistungskriterien getroffen. Vielmehr wollte man möglichst allen Anwesenden ermöglichen dabei zu sein. Das Ergebnis war, dass nachdem ein 16er Diamant als Basis bereits zügig aufgebaut worden war und bereits die nächsten Reihen mit dem Aufbau begonnen hatten, zuerst ein Springer durch einen unkontrolliert anfliegenden Kollegen aus der Formation herausgerissen wurde, der dann seinerseits nicht fähig war, seine Position wieder einzunehmen. Zu allem Übel wurde die Luft dann auch noch turbulent, sodass dieser Sprung ein Misserfolg wurde. Ein für den nächsten Tag geplanter SOS-Rekord (Skydivers over Sixty) fand aus Wettergründen gar nicht erst statt. Dennoch konnten einige schöne Sprünge gemacht werden und es gab erfreuliche Begegnungen mit alten Bekannten. So waren viele Teilnehmer der vergangenen Weltrekorde anwesend und für den Nachwuchs gab es Einiges zu lernen.

Am letzten Tag mit gutem Wetter sollte kurz vor Sonnenuntergang noch eine Formation aus 14 Fallschirmen geflogen werden, bei der im Hintergrund ein Raketenstart von Cape Canaveral zu sehen sein würde. Nach akkurater Planung und Verschiebung des Absetzfluges wegen einer Startverschiebung der Rakete lief dann alles nach Plan. Absetzen der Springer auf der gewünschten Höhe und am richtigen Absetzpunkt, Aufbau der Formation zügig und präzise mit anschließendem Umherfliegen der Formation bis zur Auflösung in der geplanten Höhe. Allein die Rakete versagte. Sie startete erst nach Sonnenuntergang und als das Licht der Triebwerke dann erloschen war, kam das Donnergrollen vom Start am Sprungplatz an, denn der Schall braucht über zwei Minuten von Cape Canaveral bis Sebastian.

Peter A. Pfalzgraf

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