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Im FFX November/Dezember 18, hatte ich meinen Eindruck zu Kappenkursen bzw. den falschen Umgang mit den Schirmen bei Landungen dargestellt. Dieser Bericht sollte sicherlich nicht bedeuten, dass die Kappenkurse schlecht sind, oder nur Teilnehmer aus einem Kappenkurs verunfallen.
Hier stellte sich die Frage, warum trotz Kappenkurse immer noch grobe Fehler bei den Landungen gemacht wurden und werden. Das betrifft natürlich alle anderen Springer auch, die rasante und nicht wirklich gute Turns abliefern.

Inzwischen erreichten mich sehr viele positive Nachrichten und Anrufe zum Bericht, aber auch 2 negative Meinungen, wobei eine von einem Kappenkursleiter kam und eine von einem „erfahrenen“ Springer mit 400 Sprüngen, welchen ich mal nicht bewerte, da 400 Sprünge nicht wirklich als erfahren zählt.

Scheinbar hatte man meinen Text im ersten Bericht nicht wirklich gelesen, sondern nur überflogen, da die Gegenmeinungen kurz und knackig waren.

Bei den vielen anderen persönlichen Anrufen und Nachrichten der positiv denkenden Sportskollegen über meinen Bericht, bekam ich den Eindruck, dass viele dieser Leute sich einfach nicht trauen, ein offenes Wort mit den Kappenkursleitern zu führen und unklare Dinge anzusprechen, denn zumeist sind es Anfänger in unserem Sport. Zum einen vertrauen sie natürlich dem Kursleiter und das sollten sie auch weiterhin tun, indem er schon weiß was man in einem Kappenkurs lehrt, aber wegen der großen Menge an Teilnehmern kaum Zeit dafür übrigbleibt, alles etwas hektisch ist, um Nachfragen zu stellen. Aber es kamen auch Meinungen der ehemaligen Teilnehmer, dass die Teilnehmer wichtiger waren, die schon Turns mit 180-270 Grad üben und die Erstteilnehmer nur Füller des Kurses wären. Ein ehemaliger Teilnehmer verglich es mit einem guten Essen und er meinte, nur die Pommes erhalten zu haben, aber das Schnitzel nicht dabei war, obwohl er es auch bezahlt habe. Es kam sogar eine harte Meinung, dass es dem Kursleiter nur um die Kohle geht und den Kurs flott abzuarbeiten.

Sie betonten jedoch, dass der Kurs nach dessen Meinung super war, aber zu viele und zu lange theoretische Abschnitte abgehalten wurden, welches auf Dauer langweilig wäre und man
irgendwann nicht mehr wirklich zuhört. Es wären zu viele Teilnehmer und wenn man jede Landung besprechen muss um auf sein eigene zu warten, würde man müde und desinteressiert.

Ich möchte daher noch einmal ganz deutlich darauf aufmerksam machen, dass ich nicht die Kappenkursleiter angegriffen habe oder werde, weil ich sie als unfähige Kappenkursleiter halte, eher im Gegenteil, sondern das Hauptthema eigentlich der spätere Umgang einiger Kappenkursteilnehmer anging und angeht. Wenn zu lange Dinge theoretisch laufen, kommt nur noch die Hälfte an und ich befürchte, dass genau da das Problem liegt.

Sicherlich habe ich einige Dinge hinterfragt, wie ein Kappenkurs geführt wird, aber das sollte kein Vorwurf sein, sondern Vorschläge über die nachgedacht werden können, aber nicht müssen. Jeder Kursleiter sollte seinen Kurs leiten wie er mag, aber vll. die Gedanken seiner Kunden nicht unberücksichtigt lassen.Scheinbar habe ich zum Nachdenken angeregt, sonst wären die vielen Meinungen nicht aufgekommen.

Zudem bin ich bei den Kappenkursen im theoretischen Teil nicht anwesend um dessen Qualität zu beurteilen, was ich weder kann noch werde. Ich sprach nur Dinge an, die mir im praktischen Teil aufgefallen sind und wie die Springerkollegen später mit dem erlernten umgehen.

Ich spreche mich selbst auch nicht davon frei, ebenfalls diese Fehler gemacht zu haben, habe aber leider auch die nicht so guten Ergebnisse sehen und miterleben müssen, die Gott sei Dank zum größten Teil Gut ausgingen. Genau diese schlecht ausgegangenen Dinge will ich jedem ersparen. Jeder Sprungdienstleiter sollte genug Rückendeckung vom Vorstand oder vom Platzbetreiber erhalten, wenn er einem erfahrenen Springer wegen grober Landefehler, anmahnt.

Aber leider fehlt da auch bei einigen Leuten das Selbstvertrauen, einem älteren Kollegen darauf anzusprechen, der ihm vll. die Antwort geben wird, dass er keine Ahnung hat, obwohl er selbst sehr genau weiß, dass die Landung Mist war.

Auch ich hatte damals als „Anfänger“ keine Traute, diese Dinge zu hinterfragen. Das Problem ist die Zugehörigkeit in der Fallschirmsportgemeinschaft, welches ein besonderes tolles Volk ist. Dieses mag man nicht aufs Spiel setzen und hat Ängste, sich unbeliebt zu machen.

Kappenkurse sind sicherlich wichtig, keine Frage, aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass Anfänger und Fortgeschrittene in solchen Kursen streng getrennt werden sollten. Ich verstehe auch, dass die Kappenkursleiter das Hauptberuflich machen und davon leben müssen und sicherlich auch bei Schlechtwetter finanzielle Kompromisse eingehen und viele Kosten für Reisen in Kauf nehmen. Aber ist Geld alles, wenn es um ein so wichtiges Thema geht?

Daher sprecht den Kappenkursleiter vertrauensvoll an. Er/sie wird Euch nicht den Kopf abreißen, denn er/sie ist auch nur ein Springer(in) wie alle anderen auch.

Das mich nun vll. zwei Sportkollegen in Zukunft meiden ist schade, aber kann und muss mir egal sein, zumal die anderen vielen Meinungen meinen Eindruck bestätigten.

In diesem Sinne passt gut auf Euch auf, auch im Freifall und beachtet die 4 Landeregeln sehr gewissenhaft.

Uwe Steinbrecher

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