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Nach einem Sprung aus der Pink Skyvan in Klatovy tippt mir jemand auf die Schulter und fragt: „Sag mal, warum schnallst du dich nicht an?“ Huh!? Ich konnte nur antworten: „ Mann – ich hab es echt versucht, aber in der Mitte sitzend, Beine und Rigs überall….., da war es schier unmöglich.“ Der Schlaumeier erwiderte: „Aber du weißt schon, dass du mir im Falle eines Crashs das Genick gebrochen hättest (ich saß direkt vor ihm) ….. DU solltest dich anschnallen Dieter Kirsch!“

Und natürlich hatte er mit jedem Wort recht und das mit dem Schlaumeier zieh ich zurück. Ich als Organisator von RW Formationen sollte mit gutem Beispiel voran gehen. In der Folgezeit habe ich alles versucht, um immer angeschnallt zu sein. Das war manchmal sehr einfach, aber oft recht umständlich und anstrengend bis unmöglich.

Abbildung 1

Das hängt von den verschiedenen Flugzeugen und deren Anschnallvorrichtungen, sowie dem Beladungszustand ab. Meist benutzen wir den unteren seitlichen Ring, an dem der Hauptgurt und der Beingurt eingehängt ist. Dieser Ring ist im Sitzen nur schwer einsehbar und oft von dem Bein des Hintermannes verdeckt (Abbildung 1). Dann ist manchmal der Anschnallgurt zu kurz um dorthin zu kommen. Ich denke wir kennen das alle.

Die Vorteile bzw die Notwendigkeit des Anschnallens steht außer jeder Frage. Zumindest bei großen Absetzmaschinen: Verrutschen der „Ladung“ und dadurch Stall des Flugzeuges, Sicherung bei einem Crash und so weiter.

Bei kleinen Flugzeugen können die Gefahren durch Gurte und Anschnallen größer sein als der Schutz. (angeschnallt abspringen/rausfallen, das Verrutschen der „Ladung“ ist nicht möglich, da sowieso eng etc.).

Unfälle passieren im Straßenverkehr ähnlich selten wie im Absetzbetrieb, trotzdem fühlen wir uns unwohl, wenn wir im Auto nicht angeschnallt sind und es ist undenkbar geworden dies nicht zu tun. Auch das Bedürfnis zum Anschnallen in Springerflugzeugen nimmt zu.

Also habe ich auf den Steigflügen drüber nachgedacht, wie das Anschnallen zu erleichtern ist und bin auf die Idee mit der Anschnallhilfe gekommen. (Abbildung 1)

Diese ist eine Vorrichtung im Bereich der Beingurtschnalle, an dem die Anschnallvorrichtung des Flugzeuges befestigen werden kann. Diese Stelle ist immer zugänglich und einsehbar, egal wie ich sitze und wo sich Riggs und Beine der Mitspringer befinden. Gleichzeitig ist es eine Art Anschnallgurtverlängerung die sich am Gurtzeug befindet und manchmal die fehlenden Zentimeter bringt.

Mit der Anschnallhilfe (AH) wird das Anschnallen somit bequem und ist so gut wie immer möglich.

In den meisten Fallen reicht ein Ring an der AH aus um den Schnappschäkel vom Flugzeug einzuhaken (Abb.2). Für einen Anschnallgurt wie sie in Verkehrsflugzeugen vorkommen, muss die AH selbst mit einen Schnappschäkel ausgestattet sein (Abb. 3). Dann fällt auch das Gefummele weg, um den Gurt um irgendein Bauteil zu schlingen.

Abbildung 2

Abbildung 3

Ralf Hohmuth vom Fallschirmshop Dresden arbeitet an einem zertifizierten Prototyp, der bald bei den Riggern unseres Vertrauens als Nachrüstsatz zu haben ist.

Aerodyne (Icon) und UPT(Vector) denken schon darüber nach, die AH als ein Extra für neue Systeme anzubieten. Wir hoffen, dass noch viele Hersteller folgen.

Bill Booth (Erfinder des Tandemspringens, Dreirings, Handdeploys) mochte die Idee der AH. Er konnte noch nicht sagen ob UPT es umsetzen wird und kann, aber an seinem Gurtzeug will er es schon mal nachrüsten.

Dieter Kirsch

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