Anzeige

HTML Code here

Nach bereits zwei erfolgreich durchgeführten Rekordvorhaben wollte es Organisator Philipp Exner noch ein letztes Mal wissen und setzte die Messlatte für die aktuell größte deutsche Headdown-Formation ein ganzes Stück weiter nach oben.

So kam es, dass sich fast auf den Tag genau, drei Jahre nachdem der letzte Rekord mit einer 27er Headdown-Formation aufgestellt worden war, zahlreiche alte und neue Springer im Zeitraum vom 03. bis 07. Oktober auf dem Flugplatz in Zweibrücken einfanden, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Trotz des späten Termins hätten die Rahmenbedingungen nicht besser sein können und der Wetterbericht prognostizierte, mit Ausnahme vom Mittwoch, fast durchgängig wolkenlosen Himmel und Sonnenschein. Hinzu kam ein Sprungplatz mit einer perfekten Infrastruktur, riesiger Landewiese, zwei PINK-Skyvans sowie einem Weltklassesupport durch die Ver­ant­wortlichen: Walter Schwab, Michael Moster und das gesamte Team vor Ort, bestehend aus Oliver Hörster, Maria Schönauer und Yvonne Carra. Markus Schwarz und Dominic Leser unterstützten erneut an der Seite von Philipp Exner das Vorhaben und brachten ihr jahrelanges Know-how aus zahlreichen internationalen Großformationen mit ein. Ferner konnte wie immer auf die großzügige Unterstützung durch Boris Nebe von Indoor Skydiving Bottrop sowie durch die Sponsoren Intrudair, Airtec, den Deutschen Fallschirmsport Verband und nicht zuletzt den Flugplatzbetreiber TRIWO gesetzt werden, welche das Projekt abrundeten und in dieser Form erst ermöglichten. Als Foto- und Videomann konnte Wolfgang Lienbacher (www.lienbacher.com) gewonnen werden, welcher durch sein enormes fliegerisches und technisches Können die Dokumentation der Sprünge auf ein völlig neues Level anhob. Christian Ferrari vom Team Freie Radikale stellte sich als Backup-Videomann zur Verfügung und filmte die Formation durchgängig von oben, was ebenfalls zu spektakulären Aufnahmen führte.

Tag 1 begann entspannt in kleineren Formationen aus einem Flieger. Hierfür wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt welche unabhängig voneinander ihren jeweiligen Part trainierten. Hinzu kam die dritte Gruppe der Bank, bei welcher die Teilnehmer durch Kaan Ozenmis auf ihren möglichen Einsatz in der späteren Rekordformation vorbereitet wurden und hart dafür trainierten. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar erkennbar, wie drastisch sich das Leistungspotential in den vergangenen Jahren bei allen Springern erhöht hat. Mit einem sehr positiven Ausblick auf die kommenden Tage klang der Sprungtag beim gemeinsamen Abend-Buffet von Udo Schröer und dem einen oder anderen Sunset-Bier aus.

Der nächste Morgen lud mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein zu den ersten Formation-Loads ein und es ging nach dem Frühstücks-Buffet in die heiße Phase. Die Teilnehmer stiegen hochmotiviert in die Flieger und setzen zum ersten Sprung mit Sauerstoff aus 5200m an. Dabei war die jetzt gesteigerte Nervosität, welche in der Luft lag, spürbar und resultierte in einer aufgelösten Basis ab Mitte des Sprunges. Voller Tatendrang, das Ergebnis zu verbessern, sollte es mit dem nächsten Load noch besser werden, doch es trat der Super-GAU ein. Eine PINK fiel technisch bedingt aus, weshalb vorerst nur noch ein Flieger zur Verfügung stand. Kurzerhand wurde umgeplant und es ging wieder in die Trainingssprünge vom Vortag über. Dank dem schnellen Handeln des Pink-Teams wurden die Ersatzteile kurzerhand aus Klatovy eingeflogen, und die Maschine wurde bis zum späten Nachmittag repariert, was einen letzten erfolgreichen und gut geflogenen Formation-Load des Tages ermöglichte.

Der dritte Rekordversuchs-Tag startete erneut mit blauem Himmel und Sonnenschein. Pünktlich um 08:15 Uhr begann das Briefing für einen 32-Way, welcher 45 Minuten später in die Luft ging. Es fehlte nicht viel und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nun spürten alle, dass ein neuer Rekord zum Greifen nahe war. Nach einer kleinen Umstellung und einer kurzen Pause ging der zweite Load in die Luft. Die Anpassungen zeigten Erfolg und es wurde ein neuer deutscher Rekord mit einer geflogenen 32er Formation aufgestellt! Doch dabei sollte es natürlich nicht bleiben und es wurde sofort auf den Versuch einer 40er Formation aufgestockt. Trotz hoher Konzentration und sehr guter fliegerischer Leistungen, fehlten am Ende des Tages nur wenige Griffe, um den Rekord weiter zu erhöhen. Der Tag endete mit dem ruhigen Gewissen, einen neuen Rekord aufgestellt zu haben und der Aussicht auf mehr.

GVR 32way Foto: Wolfgang Lienbacher

Foto: Wolfgang Lienbacher

Der vorletzte Tag entwickelte sich zu einer nervlichen Zerreiß-Probe. Es wurde auf eine 38er Formation umgestellt, welche teilweise nur Sekundenbruchteile von einem neuen Rekord entfernt war. Der fünfte Sprung des Tages hielt dann alle in Atem, als 37 Springer geschlossen in Formation flogen und nur noch ein weiterer fehlte. In letzter Sekunde konnte dieser vor der Separation noch zugreifen, doch es war nicht ersichtlich, ob es gereicht hatte. Während einer 45-minütigen Pause, zog sich Judge Gundel Klement zurück, um das bereitgestellte Foto- und Videomaterial Bild für Bild zu analysieren. Nach quälend langer Wartezeit fanden sich alle Springer zum Debrief im Hangar ein und starrten gebannt auf den Bildschirm. Als das Standbild zu sehen war und jeder gebannt zu den Organisatoren sowie Gundel Klement blickte, war die Anspannung kaum auszuhalten. Diese wechselte jedoch schlagartig in Euphorie um, als bekannt gegeben wurde, dass ein weiterer Rekord aufgestellt wurde und mit einer geflogenen 38er Formation in den Büchern steht. Das Ziel, den alten Rekord deutlich zu überbieten, wurde erfüllt und die Organisatoren entschieden, es bei dieser Zahl zu belassen. Doch ein Ende war damit noch nicht in Sicht, und die Springer wurden mit einem weiteren Vorhaben überrascht, über welches vorher striktes Stillschweigen geherrscht hatte. Geplant war, dass nach dem Erreichen eines erfolgreichen neuen deutschen Rekordes ein weiterer Rekord in einer anderen Disziplin aufgestellt werden sollte … den Sequentials.

gvr 38way

Foto: Wolfgang Lienbacher

Der letzte Tag begann mit 24 ausgewählten Springern, welche einen ersten europäischen Sequentials-Rekord in dieser Disziplin aufstellen sollten. Hierfür trat Philipp Exner zurück und überließ die Organisation Alex Salera sowie Markus Schwarz, welche das Projekt ins Leben gerufen hatten. Geplant war zunächst eine Formation mit 2 Punkten, welche schnell erreicht und auf 3 Punkte aufgestockt wurde. Das Ergebnis ließ sich sehen, und es wurden in kurzer Zeit gleich zwei europäische Rekorde aufgestellt. Um das Ergebnis abzurunden, trat Kaan Ozenmis zurück, um einen ersten neuen deutschen Rekord in dieser Disziplin mit 17 Springern und 4 Punkten zu ermöglichen, was mit nur einem einzigen Sprung gelang! 

Somit endete am Sonntag ein lange geplantes und mit 5 aufgestellten Rekorden erfolgreich durchgeführtes Projekt, an das man sich noch lange erinnern wird. Ein besonderer Dank gilt den beiden Piloten der Pink-Skyvans Marc Duysen und Maximilian Leitgeb, welche hervorragende Absetzarbeit leisteten. 

Folgende Personen waren bei der Erreichung aller Rekorde beteiligt: Julian Barthel, Manuel Biesenberger, Raphael Cabane, Roland Carl, Martin Carl, Dr. Claus Döscher, Patrick Engelmann, Mirja Exner, Philipp Exner, Christian Ferrari, Birthe Finkendey, John Georgi, Joe Grealy, Serge Gürtler, Peter Haarmann, Johannes Heptner, Sebastian Igel, Anna Ilyina, Christian Kleinheinz, Sabine Kleinheinz, Christian Kock, Jörg Konter, Hans Lang, Dominic Leser, Wolfgang Lienbacher, Michael Linse, Maximilian Martin, Thomas Müller, Martin Nowacki, Sabrina Peter, Michael Pöhlandt, Thorsten Rühl, Alex Salera, Salvatore Scalzo, Joß Schmid, Kristian Schneider, Michael Scholz, Aleksandra Schreyer, Felix Schulz, Markus Schwarz, Martin Schwidefsky, Sebastian Sieg, Julia Sixl, Jakob Sixl, Dr. Thilo Spitznagel, Holger Staroste, Frank Thoms, Lion Trautvetter, Andreas Uhl, Christian Wagner, Daniel Weiß, Sascha Weiß, Ralph Wilhelm. German Vertical Record Team

Foto: Wolfgang Lienbacher

0 Shares

Categories

Anzeige

HTML Code here