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Fast jeder Springer kennt das Gefühl, nach einer Weile einen kleineren Schirm springen zu wollen. Ob frisch nach der Lizenz (endlich weg von der großen Schülerkappe), beim neuen Rig (der Schirm soll auch in ein paar Jahren noch Spaß machen) oder auch so (weniger Stoff beim Packen). Überhaupt macht sich so ein kleines, kompaktes Rig viel schicker auf dem Rücken als ein großer, sperriger Container – so zumindest die weit verbreitete Meinung auf vielen Sprungplätzen.

Ganz davon freisprechen können sich die wenigsten. DOWN­SIZING kennt so gut wie jeder, UPSIZING dagegen kaum jemand. Bereitwillig wird am Sprungplatz Auskunft gegeben über den gerade bestellten neuen, kleineren Schirm. Wenn sich jemand einen größeren Schirm ins Gurtzeug hängt, ist das eher ein Thema das man nebenbei, und nur auf Nachfrage streift („Was? Ach, den hab ich mir vor einer Weile mal gekauft …“).

Selbstreflexion & erste Anzeichen

Kaum einer gesteht sich gern ein, dass der „alte“ Schirm mittlerweile doch zu sportlich für das eigene Können geworden ist, oder man selbst sich so verändert hat (mehr Gewicht, weniger Sprünge) dass ein neuerliches Abwägen der Schirmgröße und des Schirmtyps vielleicht doch gar keine so schlechte Idee ist.

Es liegt in der Natur des Menschen, Anzeichen oder Fakten, die nicht ganz ins Bild passen, auszublenden. Das geschieht überwiegend unbewusst  und spätestens, wenn sich die ersten Zweifel einschleichen, ob man bei „dem Wind“ springen möchte, oder der letzte Sprung „ja doch schon eine Weile her“ ist und einem beim Durchblättern des Sprungbuchs auffällt, dass man im letzten Jahr ja (hoppla!) doch nicht so viele jumps gemacht hat, dann ist ein guter Moment, über UPSIZING nachzudenken.

Passt mein Schirm noch zu mir?

Tatsächlich sollte sich jeder Springer regelmäßig die Frage stellen, ob Hauptschirm und das eigene Können in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Dazu eignet sich weniger die nicht-repräsentative Umfrage auf dem Sprungplatz als vielmehr das kritische Hinterfragen verschiedener Faktoren:

  • Fühle ich mich unter meinem Schirm bei ALLEN Windbedingungen (null Wind / Crosswind / viel Wind) wohl?
  • Beherrsche ich meinen Schirm so, dass ich auch im Falle einer Außenlandung sicher zu Boden komme, wenn ich keinen Windsack und nur ein kleines Landefeld zur Verfügung habe?
  • Könnte ich den Schirm notfalls auch mit leichtem Rückenwind sicher landen, wenn die Situation es erfordert?
  • Liege ich innerhalb der Limits des Herstellers? (Kenne ich das Maximalgewicht meiner Kappe?)
  • Wer hier nicht alle Fragen ehrlich und ohne Zögern mit JA beantworten kann, läuft Gefahr, sich unter seinem Schirm in einer ungewohnten Situation (Auffrischen / Abflauen des Windes, ungeplante Außenlandung …) zu verletzen.

Ein kurzes Fazit

Fallschirmspringen ist ein sicherer Sport, aber nur wenn wir unsere Grenzen kennen, Fähigkeiten realistisch einschätzen und uns eingestehen können, dass sich Dinge verändern. Etwas, was vorher sinnvoll war, trifft eventuell nicht mehr zu. Deshalb hinterfragt euch und euer Können ab und an und belächelt nicht diejenigen, die vorsichtshalber einen größeren Schirm wählen, sondern bestärkt jeden, der die hierfür nötige Selbstreflexion hat und entsprechend handelt – so können wir unseren Sport noch sicherer machen!

Laura Nossing

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