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Leserbrief zum Artikel DM 2018 „Dahlemer Binz“

Das hat es so ja noch nie gegeben, ein gutes halbes Jahr vor der DM eine Erläuterung zur Durchführung der DM. Ist es das Bestreben nach frühzeitiger guter Information oder steckt etwas anderes dahinter? Vielleicht Informationswille gepaart mit einem unguten Gefühl des Veranstalters?

Als ich den Beitrag gelesen habe, ist mir schon etwas die Spucke weggeblieben. Ich hätte als Verantwortlicher bei dem dort Verkündeten ein mindestens ungutes Gefühl. Was hat man sich dabei gedacht, den Saisonhöhepunkt vieler Springer so zu legen, dass das große Finale an einem Mittwochnachmittag stattfinden wird? Jahrelang war es den Veranstaltern und Ausrichtern wichtig, das Finale der DM so zu legen, dass es möglichst vor Publikum zu einem spannenden Abschluss der Meisterschaften kam, der den Akteuren auch die Chance auf einen schönen, irgendwie ehrenvollen Rahmen bietet. Nun also Finale am Mittwochnachmittag, so dass man gleich danach nach Hause fahren kann (Empfehlung in dem FFX-Artikel!). Also alles im Sinne der Athleten, die keinen Urlaub mehr für ihre Meisterschaften aufbringen wollen? Wer soll das glauben? Von Montag bis Donnerstag, dem Tag der Rückfahrt nach der Abschlussfeier, sind es für mich vier Urlaubstage. Von Dienstag bis Sonntag errechnet sich für mich dieselbe Anzahl. Habe ich mich nur verrechnet, oder sind es die Ausrichter/Veranstalter, die da eventuell dabei sind, sich zu verrechnen?

Wenn der Zeitplan dem Umstand geschuldet wäre, dass die Veranstaltung an einen Ausrichter gegangen ist, der an dem nun ausgeschlossenen Wochenende keinen Wettbewerb am Platz durchziehen kann oder aus bestimmten Gründen nicht möchte, wäre das unglaublich und solches anzunehmen daher wohl zu kleingeistig gedacht. Alles zudem in vier Tagen durchziehen zu wollen, ist aber weiß Gott mächtig ambitioniert. Die Erfahrungen der letzten Jahre lassen mich da skeptisch werden. Auch wenn ein mit guten Maschinen ausgestatteter Betrieb dem Ausrichter unter die Arme greift, garantiert das nicht durchgehend gutes Wetter. Okay, sie riskieren so keinen unwirtschaftlichen, zähen Flugbetrieb, sondern haben das Wochenende wieder freie Bahn für ihre Kerngeschäfte, aber ist das der Sinn einer Straffung der DM-Organisation? Ich hatte die Bewerbung seinerzeit so verstanden, dass man den Springern als Hauptpersonen einen würdigen, den Aufwendungen der trainierenden Solisten und Teams gerecht werdenden Rahmen bereitstellt. Wenn der Zeitplan aber nun zu einem Minimieren latent unwirtschaftlicher Aspekte dienen würde, wäre das ein Bärendienst an dem Bemühen, die Teilnahme an der DM einem möglichst breiten Kreis der Springer attraktiv zu machen. Mein Eindruck von vielen DMs ist, dass ein gut organisierter Ablauf ohne ungesunde Hektik mit einer spannenden Finalsituation und einer entspannten Abschlussfeier die Springer lockt. Wenn man aber wegen des sehr engen Zeitplanes damit rechnen muss, Durchgang für Durchgang zu springen, ohne die Ergebnisse aller Kontrahenten oder gar die eigenen zu kennen, weil die Schiedsrichter nicht nachkommen, dann ist das der Stimmung nicht förderlich.

Wenn man eine Straffung haben möchte (wer möchte das eigentlich?), dann könnte man die Veranstaltung – wie bisher – in Richtung eines Wochenendes laufen lassen und sich im Rahmen des der Stimmung Zuträglichen bemühen, die Veranstaltung am Samstag zu beenden. Bei Bedarf bleibt jedoch dann mindestens noch der Sonntag als „Wetterreserve“. In jedem Fall kann man aber so am Sonntag in Ruhe heimwärts fahren – ohne dafür einen Urlaubstag nutzen zu müssen. Da spielt es dann keine Rolle, wenn der Wochenendbetrieb des Ausrichters an diesem Tag nicht ganz so flüssig wie gewohnt laufen mag.

My 2 Cent

Uli Sehrbrock

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