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9th FAI World Cup of Canopy Piloting

at Skydive Dubai Palm DZ

Vom 28. November bis zum 1. Dezember fand in Dubai der 9te FAI World Cup im Canopy Piloting statt. Über 90 Teilnehmer aus 24 Nationen starteten diesmal an der Palm DZ in die Disziplinen: Speed, Distance, Zone Accuracy, den Teamwettkampf und einen kurzfristig angekündigten, aber außerhalb der Wertung stattfindenden Freestyle-Wettkampf. Deutschland ging mit sieben Teilnehmern (ohne den verletzungsbedingt ausgefallenen Markus Scheuermann) in den gut besuchten Wettkampf.

Max Manow, Max Koßidowski und Tobi Koch vertraten Deutschland dieses Jahr im eher unbekannten Teamwettkampf. In diesem meldet jede Nation mit mind. drei startenden Springern, drei Teilnehmer. Die Ergebnisse dieser drei werden dann zusammen für die jeweilige Nation gewertet.

v.l.n.r.: Max Kossidowski, Pascal Schu, Tobi Koch, Dirk Höhne, Max Manow, Markus Scheuermann, Chris Schäfer, Thomas Possler

Neben den deutschen Teilnehmern war selbstverständlich auch Nina Engel zum Schiedsrichtern vor Ort und berichtete uns jeden Tag von den Ereignissen des spektakulären Events:

Wettkampftag 1 – 28.11.2017 – Speed

Nach ereignislos verlaufenem Training am Vortag startete der Wettkampf sehr früh und die drei Runden Speed konnten ohne Vorkommnisse durchgeflogen werden. Max Manow ist unsere große Hoffnung auf einen Medaillenplatz. Besonders in den Disziplinen Speed und Distance kann er dem Weltmeister Curt Bartholomew und der für die UAE startenden, starken Cornelia Mihai das Wasser reichen. Leider hat er in der dritten und letzten Runde das Eingangstor knapp überflogen und damit null Punkte in dieser Runde kassiert. Damit ist Tobi Koch auf Platz 22, vor Chris Schäfer (Platz 27) und Pascal Schu (Platz 38), der beste Deutsche in der Disziplin Speed. Max Koßidowski stellte mit 2,323 sec einen neuen deutschen Rekord auf.

Auf den ersten Plätzen sind wie erwartet Nick Batsch und Curt Bartholomew aus den USA sowie Cedric Veiga Rios aus Frankreich. Die UAE haben drei starke Sportler auf den Plätzen fünf bis sieben.

Wettkampftag 2 – 29.11.2017 – Distance

Am zweiten Wettkampftag lagen Weltrekorde und Unfälle nah beisammen. Geflogen wurden zwei Runden Drag Distance und eine Runde Max Distance. In der Disziplin Drag Distance ist eine Wasserberührung vor dem Tor erforderlich und auf den ersten 50 Metern Strecke muss ein Teil des Körpers unter 1,5 Meter Höhe bleiben. In der Disziplin Max Distance ist keine Wasserberührung erforderlich, sondern es muss lediglich das Eingangstor durchflogen werden. In beiden Disziplinen zählt dann die maximale Distanz.

Es wurden supertolle Distanzen geflogen und phantastische Flüge dargeboten. Die deutsche Mannschaft hat insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Cedric Veiga Rios stellte mit einer Distanz von 175,99 Metern einen neuen Weltrekord auf. Ein Brasilianer hatte an diesem Tag nicht so viel Glück und brach sich nach einem Toggle-Verlust ein paar Rippen beim Aufschlag aufs Wasser. Sonst war er aber heil und gut drauf. Der eine oder andere Kollege stöhnt und humpelt … es ist ein harter Sport.

Fotos: Duncan French

Wettkampftag 3 – 30.11.2017 – Accuracy

Es ist irre, wir stehen morgens im Dunkeln auf, fahren bei Sonnenaufgang zum Platz und dann geht es in der schönen Morgenluft los – das muss man erleben, um es zu verstehen! Wenn ab elf Uhr die große Mittagshitze kommt, sind wir mit den Sprüngen, bis auf einige Rejumps, schon durch.

Von deutscher Seite ist zu Accuracy nicht viel zu sagen, wir hatten diesmal nichts zu bieten. Der beste Deutsche ist Max Manow auf dem 31. Platz. Ansonsten war es ein spannender Wettkampf und es gab viel fliegerisches Können zu beobachten. Die Luft war sehr merkwürdig. Die Sportler hatten bei Null Wind dickere Luft als bei etwas Gegenwind, nicht leicht einzuschätzen.

Wettkampftag 4 – 1.12.2017 – Distance & Freestyle

Nachdem bei Drag Distance mit einem leichten, guten Down­wind einige Rekorde geflogen wurden, waren die Hoffnungen auf die Max-Distance am Freitagmorgen groß. Leider war die Luft so dick, dass es nicht über 160 Meter Distanz hinaus ging. Als Schiedsrichter für die Weiten kann ich normalerweise mit der geflogenen Geschwindigkeit nicht mithalten. Allerdings hat die dicke Luft auf Meeresniveau die Schirme so sehr verlangsamt, dass ich zu Fuß schneller war. Schade!

Der auf Nummer eins gesetzte Weltmeister Curt Bartholomew überflog das Eingangstor um ein paar Zentimeter und gab damit seinen sicheren Sieg an Nick Batch ab. Max Manow endete als bester Deutscher auf Platz neun.

Am weitesten flog an diesem Morgen ein US-Amerikaner mit einem Mutant Harness, also mit einem Gurtzeug, bei dem die Aufhängepunkte der Tragegurte viel tiefer, fast so wie bei einem Paraglider, gesetzt sind. Diese neue Technik ist sicher gut für hohe Geschwindigkeiten und große Distanzen, wird aber noch sehr wenig geflogen. Sie lässt kaum Raum für Fehler, da die Beine des Athleten nach vorne zeigen und das Eingangstor sicher getroffen werden muss.

Nach der Max-Distance ging es dann noch in den freiwilligen Freestyle-Wettkampf. Leider hatte das deutsche Team sehr wenig Zeit, sich auf diesen kurzfristig angekündigten Wettkampf vorzubereiten. Insgesamt starteten 71 Teilnehmer, die ihre Freestyle-Tricks vor den Runden auf einem sogenannten Dramasheet ankündigen und diese dann in zwei Runden vor fünf Schiedsrichtern vorführen mussten. Bewertet wurden von drei Schiedsrichtern die Darstellung, von einem Schiedsrichter die technische Schwierigkeit und von einem die Landung, die jeweils zu 20 Prozent das Ergebnis darstellen. Es war eine tolle Show und gab einige Sportler zu sehen, die für diese Disziplin trainieren und super Tricks zeigen konnten. Zum Trost konnte Curt Bartholomew hier vor Nick Batsch und einem Newcomer aus Südafrika gewinnen und alle drei konnten ein Preisgeld mit nach Hause nehmen.

Nina Engel/Marco Gerlach

RANK TOTAL NAT NAME
1 853.614 pt USA Nicholas Batsch
2 804.518 pt UAE Cornelia Mihai
3 794.033 pt UAE Mohammed Baker
23 670.636 pt GER Christian Schäfer
24 664.573 pt GER Max Manow
41 595.355 pt GER Tobias Koch
46 581.312 pt GER Pascal Schu
63 528.408 pt GER Thomas Possler
69 491.405 pt GER Max Kossidowski
70  490.880 pt GER Dirk Höhne
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